11.02.2018 Sporting Hasselt vs Thes Sport 2:1

Zweite Amateurliga Belgien

Stedelijk Sportstadion: Hasselt

Zuschauer: 870

 

Tag 2 der belgischen Hoppingsause führte uns nach einem gemütlichen Frühstück zurück auf die Bahn und in das belgische Städtchen Hasselt. Hasselt hat knapp 80.000 Einwohner und liegt genauso wie Genk in Flandern. Bekannt ist die Stadt für den Nahverkehr, der immerhin von 1997 bis 2013 komplett kostenlos war. Auch heute fallen nur geringe Kosten für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs an. Wenige Tage später nach unserem Besuch in Hasselt, kündigte auch die Bundesregierung an, kostenlosen Nahverkehr in Deutschland zu prüfen. Wer glaubt da noch an Zufälle? Wir fuhren durch ein seelenloses Gewerbegebiet, bogen einmal ab und waren dann auch schon beim Stadion. Das Stadion leitete auch den städtischen Wandel ein, denn ab dort dominierten Wohnviertel mit kleinen Geschäften, was durchaus ganz ansehnlich war.

 

Wir bummelten noch durch die ganz sehenswerte Innenstadt, die jedoch so gut wie ausgestorben war. Dann ging es zurück in Richtung Stadion. Zunächst sicherten wir uns einen strategischen Parkplatz direkt an der Hauptstraße, um nach dem Abpfiff zeitnah verschwinden zu können. Dann zahlten wir einen steilen Zehner, um dieser Partie beiwohnen zu dürfen. Da die Kneipe in der Nähe überfüllt war, enterten wir direkt das Stadion und zogen zum Verpflegungsstand, wo ich einen durchschnittlichen Hotdog vertilgte.

 

Das Stadion war durchaus sehenswert und bot neben überdachten und unüberdachten Stehplätzen auch eine Sitzplatztribüne, sowie zwei Vereinskneipen. Aufgrund des einsetzenden Regens, wählten wir zunächst die überdachten Stehplätze. Dort waren auch etliche Kids, die sich mit Trommeln und Schlagzeugen, die Zeit vertrieben und ein ordentliches Rambazamba veranstalteten. Kurz vor Anpfiff kam dann noch eine circa 50-köpfige Abordnung samt Zaunfahne, sodass uns schon die Augen glänzten. Die Truppe war aber vor allem mit casual aussehen beschäftigt und zog gegenüber den Schlagzeugkids klar den Kürzeren. Als sich alle wunderten, warum der Schiedsrichter nicht anpfiff, kamen auf einen Schlag plötzlich noch circa 400 Gästefans, die ihrem Team die Däumchen drückten. Support gab es auf beiden Seiten nur sporadisch, dafür auf Seiten der Gäste regelmäßige Rauchsalven in allen erdenklichen Farbtönen. Gegen Ende, fingen beide Seiten dann kräftig an zu pöbeln und obszöne Gesten zu machen. Wir warteten das Ende nicht ab, aber ich vermute es ist nicht zu hochgegriffen, wenn man prophezeit, dass es dabei auch blieb.

 

Das Spiel war höchst unterhaltsam. Bereits nach wenigen Minuten erzielte der Favorit den 0:1 Führungstreffer und feierte diesen ausgiebig vor den gediegenen Heimfans. Die Belgier waren zwar gemütlich, aber ein Bierbecher trug dann doch zum ausgelassenen Jubel der Spieler bei. Im direkten Gegenzug erzielte Hasselt jedoch den Ausgleich. In der Folge kam es zu allerhand kuriosen Szenen, inklusive eines Beinahe-Tors aus knapp 50 Metern. Hasselt ging dann sogar in Führung und konnte diese irgendwie über die Zeit retten und den Tabellenführer schlagen. Stark! Wir wechselten während des Spiels mit den Wetterumbrüchen unsere Plätze. Erst ließen wir uns von der Sonne ins Gesicht scheinen, dann wechselten wir unter das Dach, um vor dem Hagel geschützt zu werden und die zweite Halbzeit flüchteten wir unter die unbewachte Tribüne, die den dringen benötigten Windschutz bot. Ein absolut herrliches Amateurspiel, das wir direkt nach Abpfiff verlassen mussten, um zum Auto zu eilen.

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