11.02.2018 Royal Standard Club de Liège vs Royal Excel Mouscron

  1. Belgische Liga

Stade Maurice Dufrasne

Zuschauer: 22649

 

Unmittelbar nach dem Abpfiff in Hasselt, schwangen wir uns ins Auto und fuhren ins recht nahegelegene Liège (Lüttich). Liège liegt, wie schon der Name vermuten lässt, in Wallonien und somit im französischsprachigen Teil Belgiens. Wir fanden den Weg problemlos und kamen auch ganz gut durch den Verkehr, sodass wir 30 Minuten vor Anpfiff, am Stadion vorbeifuhren. Dort war die entscheidende Straße jedoch abgesperrt und weit und breit kein Parkplatz in Sicht, sodass wir Röller aus dem Auto schubsten, um Karten zu holen und uns um den Parkplatz kümmerten. Großartigerweise, gab es rechts von uns jedoch nur den Fluss und erst nach drei Kilometern die Gelegenheit nach links abzubiegen. Nach einem Wendemanöver, konnten wir irgendwann in ein Wohngebiet fahren und nur in weiter Entfernung zum Stadion, eine wilde Parklücke nutzen. Für meine sehr bescheidenen Parkkünste, war das durchaus eine Weltklasseaktion, die hier auch mal als solche benannt werden muss.

 

Um ja keine Minute dieses Spiels zu verpassten, rannten der Klabauterkeaper und ich die guten zwei Kilometer zum Stadion, ohne an die bereits vorhandene Erkältung zu denken. Am Stadion angekommen, folgte jedoch die Ernüchterung, denn Vudi Röller hatte in der Kartenschlange noch keine nennenswerten Fortschritte gemacht. Das lag vor allem an dem unglaublichen Tempo, das die Ticketverkäufer an den Tag legten. Trotz ständig näherrückendem Anpfiff, ließen die Konsorten sich nicht aus der Ruhe bringen. Dann schnappten sie sich noch Röllers Ausweis, da in Liège ohne Fankarte eigentlich kein Zutritt ist. Selbstkritisch muss ich zugeben, dass es eigentlich diametral zu meinen Werten steht, dennoch in das Stadion zu gehen. Personalienabgabe, nur um in das Stadion zu kommen, ist schon pervers und auch in der Rolle als Hopper, ist so etwas eigentlich nicht akzeptabel.

Durch den ganzen Mist, verpassten wir die ersten fünf Minuten der Partie, ehe wir unsere Plätze im Oberrang auf der Geraden eingenommen hatten.

 

Das Spiel schien nur auf uns gewartet zu haben, denn sobald wir saßen, begann ein mitreißendes Hin-und Her. Nach einem 1:0 und 2:1 für Liège, hieß es nach zwei gekonnten Kontern plötzlich 2:3 für den Underdoug. Als dann auch noch ein Lütticher einen Platzverweis bekam, schien die Messe gelesen. In der 87. Und 89. Minute drehte Liège das Spiel durch einen Kraftakt jedoch komplett und das Stadion stand jetzt Kopf. Was für ein geniales Spiel?

 

Lüttichs Fanszene steht nicht zusammen in einer Kurve, sondern ist auf zwei Tribünen aufgeteilt, was ich immer schon jammerschade finde. Beide Seiten gaben sich Mühe, schwenkten ein paar Fahnen und sangen zu bekannten Melodien. Vom Hocker riss mich das erst kurz vor Schluss, als das gesamte Stadion eskalierte und sich einer der Spieler das Stadionmikrophon schnappte und alle Anwesenden animierte. Die Gäste brachten circa 100 Leute mit und hinterließen aus ein paar optischen Akzenten auch keinen bleibenden Einblick. Alles in Allem, jedoch ein stimmungsvollerer Tag, als in Genk, was vor allem am Normalopublikum lag, das gut ausrastete. Hat Spaß gemacht. Den Abend ließen wir noch auf der anderen Flussseite bei einem netten Imbisbudenbesitzer und einigen belgischen Spezialitäten ausklingen.

Gegen die Datensammelwut!

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