Regionalliga Nordost
Zuschauer: 1.336
Stadion am Wurfplatz: Berlin
An diesem Samstag entschieden wir uns für die entspannte Variante. Warum auch durch die halbe Welt gondeln, wenn einem im Amateurstadion das Spitzenspiel der Regionalliga Nordost geboten wird? Wir kamen am späten Vormittag in Berlin an und nahmen ein vorzügliches Mittagessen beim Stammvietnamesen in Charlottenburg ein. So richtig eilig, hatten wir es nicht und so war lange unklar, ob wir den Anpfiff pünktlich erleben würden. Letztlich reichte eine kleine Beschleunigung im richtigen Moment, um die entscheidende Bahn zu nehmen und wenige Minuten vor Anpfiff unsere Plätze einzunehmen.
Ein Blick über die Schulter und wir staunten nicht schlecht, denn schräg hinter uns saß Pal Dardai, der sich das Spiel der Amateure auch nicht entgehen lassen wollte. Eine schöne Sache.
Aus Chemnitz waren circa 550 Personen mitgereist und hatten einige Zaunfahnen angebracht. Stimmung wurde nicht organisiert. Hintergrund ist die geplante Ausgliederung der Profiabteilung, die ohne Mitsprache der Mitglieder beschlossen wurde. Dennoch respektabel, wie viele Leute aus Dunkeldeutschland den Weg ins schöne Westberlin fanden. Dementsprechend wurde es ein ruhiger Nachmittag. Auf Hertha Seite gab es die übliche Rollstuhlfahrer Fraktion, die etwas trällerte, während Chemnitz nur nach den Toren jeweils einen Gesang intonierte.
Auf dem Rasen wurde jedoch einiges geboten. Hertha II startete sehr druckvoll in die Partie und hatte etliche gute Chancen. Unterstützt von den „Profis“ Klünter und Köpke, sah das wirklich gut aus. Ein sehr zweifelhafter Platzverweis, warf Hertha dann zurück und man stand in der Folge etwas tiefer. Der unsichere Schiri gab jedoch kurz vor der Pause auch einem Chemnitzer einen fragwürdigen Platzverweis, sodass wieder Egalität auf dem Platz herrschte. Als im Anschluss auch noch das 1:0 für Hertha fiel, brandete Jubel auf. In der zweiten Halbzeit, zeigte sich dann jedoch warum Chemnitz eine Spitzenmannschaft ist. Die wenigen Chancen wurden eiskalt genutzt und das Spiel mit 1:3 komplett gedreht. Hertha spielte weiter munter nach vorne, aber es war wie verhext und so blieb es bei diesem frustrierenden Ergebnis. Weiterspielen, Jungs!
Nach dem Spiel, ging es für uns ungewohnterweise in den Nordosten Berlins, wo wir für das Wochenende unser Quartier aufgeschlagen hatten.#