Ligue 2
Zuschauer: 10.489
Stade Saint-Symphorien: Metz
Nach einer ekligen Arbeitswoche freute ich mich umso mehr auf einen freien Freitag. Viel zu kurz kommen im Arbeitsalltag ja doch die Träume und die Möglichkeiten mal einfach seinem eigenen Tempo zu folgen. So verbrachten wir bereits einen fantastischen Donnerstagabend im portugiesischen Luxemburg und fuhren dann am Freitag weiter ins französische Metz. Ich hatte richtig Lust mal wieder nach Frankreich zu fahren. Zwar war ich in letzter Zeit relativ oft in Paris, aber dieses Land hat so viel mehr zu bieten. So erreichten wir zur Mittagszeit Metz, stellten das Auto ab und flanierten durch die sehenswerte Stadt.
Am frühen Abend ging es dann zu Fuß von unserer Unterkunft zum Stadion, das direkt an der Mosel liegt. Langsam aber sicher stießen immer mehr Menschen zu uns und machten sich auf den Weg zum Stadion. Ich liebe dieses Gefühl, wenn man voller Vorfreude in einem Menschenstrom zum Stadion zieht, in der Ferne die Flutlichtmasten brennen sieht und ein kleines Kribbeln verspürt. Wir wählten einen Eingang und kauften uns Tickets für die Westtribüne. Die fachkundige Verkäuferin brauchte mehrere Minuten, um das Wechselgeld herauszugeben und verkaufte uns eine Karte für den Block der Gruppa Metz. Top!
Ich bekam dann auch prompt einen Flyer der Gruppa in die Hand gedrückt. Für einen 10er kann man Mitglied werden und im nächsten Jahr eine vergünstigte Dauerkarte beziehen. Na, wenn das kein Angebot ist. Wir entschieden uns somit für den Oberrang und fanden dort ein schönes Plätzchen. Das Stadion in Metz ist sehenswert. Es besteht aus vier freistehenden Tribünen, wobei die beiden Hintertortribünen identisch sind. Zwar ist grau der dominierende Ton, aber die Aussicht nach draußen und schöne Flutlichtmasten entschädigen für einiges. Es war recht zugig und kalt, sodass die 90 Minuten schon mal schneller vorrübergingen.
Die Fanszene in Metz teilt sich in zwei Gruppen auf, die sich auf unterschiedlichen Tribünen einfinden. Die Horda Frénétik im Jahre 1997 gegründet befindet sich auf der Osttribüne. Die Gruppe hing erst mit dem Anpfiff ihre sehenswerte Zaunfahne auf. Danach supporteten circa 300 Leute kompakt stehend ihren Verein. Durch die geringe Anzahl an Leuten war es eher leise, dafür aber optisch wirklich schön und mit guter Bewegung. Unter uns war die Gruppa Metz auf der Westtribüne, die wir nur eingeschränkt sehen konnten. Sie waren tendenziell noch ein bisschen leiser, hatten aber noch einige Schwenkfahnen am Start. Mir ist nicht bekannt, warum die beiden Gruppen nicht zusammen supporten. Für den neutralen Beobachter ist es aber definitiv bedauerlich.
Auf dem Spielfeld waren die Rollen klar verteilt. Metz grüßt von der Tabellenspitze und strebt den direkten Wiederaufstieg an, während Châteuroux im Tabellenkaller festhängt. Für diese Ausgangslange verkaufte sich Châteuroux wirklich beachtlich. Durch einen Elfmeter konnte Metz jedoch in Führung gehen. Kurze Zeit später konnte man auf 2:0 erhöhen. Durch den Anschlusstreffer kam kurz vor Schluss noch etwas Spannung auf, aber letztlich spielte Metz das sicher runter und konnte einen Dreier verbuchen.
Nach Abpfiff ging es für uns schnell raus und in Richtung Wärme. Wie dicht temperaturbedingtes Glück und Leid im April doch beieinanderliegen können.





