Heinz-Krügel-Stadion: Magdeburg
3. Liga
Zuschauer: 15922
Schon eine gefühlte Ewigkeit stand Magdeburg ganz oben auf meiner Wunschliste. Ich hatte große Dinge von der Fanszene gehört und so hatte ich große Erwartungen vor meinem Besuch. Vom Wannsee ging es gemütlich mit dem Regio in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Die Zeit vor dem Spiel nutzen wir mit einem Spaziergang durch die Altstadt und an der Elbe entlang. So ein Fluss lockert selbst die trübseligste Stadt auf, wobei ich Magdeburg auch schlimmer in Erinnerung hatte, als es mir dieses Mal vorkam. Zu Fuß legten wir den Weg zum Stadion zurück, ein echter Segen in Zeiten in denen die Arenen immer mehr zwischen Autobahnen und in Gewerbegebieten verschwinden. Den ganzen Tag über sah man bereits Magdeburg Fans in den Vereinsfarben herumlaufen und je näher wir dem Stadion kamen, desto größer wurde der blaue Schwall, um uns herum. Wir enterten das Stadion und nahmen unsere Plätze in Block 7, mit gutem Blick auf Block U ein. Wie in den vergangenen Spielen auch, ging es mit einem irren Tempo los. Bereits in der zehnten Spielminute stand es 2:0 für Magdeburg. Magdeburg spielte den Vorsprung dann sehr unaufgeregt über die Zeit und auch Würzburgs später Anschlusstreffer löste beim Heimanhang keine Panikattacken aus.
Zur Stimmung kann man einfach nur sagen: Wow! Das war auf jeden Fall einer der besten Heimsupports, die ich jemals erlebt habe. Von der ersten Minute an, wurden die Lieder mit einer brachialen Lautstärke vorgetragen. Über weite Strecken des Spiels stand die gesamte Gegentribüne und beteiligte sich an den Gesängen. In der zweiten Halbzeit gab es einen minutenlangen Wechselgesang über drei Tribünen inklusive einer Polonaise. Es war absolut unglaublich und beeindruckend. Auch die Liedauswahl gefiel mir extrem gut und viele der Melodien hört man auch nicht jede Woche in den Stadien der Republik. Wie man diesen Zusammenhalt in Magdeburg geschafft hat und selbst die ganzen normalen Tribünenbesucher so zum Mitmachen animiert, ist mir ein Rätsel, verdient aber den größten Respekt. Eine tolle Leistung. In den Gästeblock verirrten sich circa 300 Würzburger, die ihre Fahrt unter dem Motto „Würzburg asozial“ absolvierten. Der Großteil der anwesenden Leute stand kompakt und war zumindest die meiste Zeit in Bewegung. Mehr kann man darüber nicht sagen, denn akustisch war nichts zu vernehmen. Nach einem Eis, ging es beeindruckt zurück nach Hause.