Ernst-Reuter- Sportfeld
Regionalliga Nordost
Zuschauer: 378
Ich freute mich aus unerklärlichen Gründen schon ziemlich lange auf dieses Spiel. Das Stadion in Lichterfelde wurde noch renoviert und so spielte Viktoria heute im Stadion von Hertha Zehlendorf. Wer weiß wann man wieder so leicht Regionalligafußball in diesem Stadion zu sehen bekommt? Diese Gelegenheit wollte natürlich genutzt sein. Dank des passablen Wetters und der strategisch günstigen Lage des Stadions, machte ich vor dem Anpfiff noch einen Abstecher zur Krummen Lanke. Einfach ein absolut traumhaftes Gewässer, bei dem man sich bei jedem Besuch wie im Urlaub fühlt. Dann ging es zum Stadion und für 8 Euro Eintritt bekam man Zutritt zu diesem Spektakel. Ich machte meine ersten Schritte auf der Laufbahn und sofort kam ein Ball zu mir geflogen. Elegant kickte ich diesen zu einer Meuselwitzer Flitzpiepe zurück.
Geöffnet war leider nur die Haupttribüne, sodass ich nicht auf der Sonnenseite des Lebens Platz nehmen konnte. Ich mag das Stadion und das Umfeld in Zehlendorf wirklich gerne. Der Verein ist für seine außerordentlich gute Jugendarbeit bekannt und hat unter anderem Spieler wie die Kovac Brüder, John Anthony Brooks und Antonio Rüdiger hervorgebracht. Aber heute spielte ja hier Viktoria. Die Heimmannschaft machte konsequent das Spiel, aber Meuselwitz ging dreckig durch ein Kontertor mit 0:1 in Führung. Man war den Spielern so nah, dass man fast jedes Wort verstand, was beim durchschnittlichen Intelligenzquotienten von Fußballern nicht unbedingt wünschenswert ist.
In der zweiten Halbzeit drehte Viktoria innerhalb von vier Minuten das Spiel und brachte die drei Mann starke Fanszene von Viktoria zum Ausrasten. Nicht zu vergessen noch einen kleinen Kindermob, der die umstehenden Zuschauer mit einem minutenlangen „Himmelblau- Superschlau“ Wechselgesang verzückte. Es sah so aus, als ob dies auch der Endstand sein sollte, aber der Schiedsrichter pfiff einfach nicht ab. Obwohl nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt waren, ließ er noch eine letzte Ecke in der 94. Minute zu. Selbst der Meuselwitzer Torwart kam mit in den gegnerischen Strafraum und so kam, was kommen musste und Meuselwitz stocherte den Ball noch irgendwie über die Linie. Der Schiri pfiff das Spiel unmittelbar danach ab. So bitter kann Fußball sein. Dennoch ein schöner Fußballabend, der mit leckerem Essen und Getränken im Zehlendorfer „Nachtleben“ ausklingen gelassen wurde.