26.08.2017 Borussia Dortmund vs Hertha BSC 2:0

Westfalenstadion: Dortmund

Bundesliga

Zuschauer: 80860

Durch einen Aufenthalt in der vielumjubelten Kunst- und Kulturstadt Kassel, hatten wir heute eine verhältnismäßig kurze Anreise in den Kohlepott. Mit dem Flixbus fuhren wir in die graue Stadt ein und nahmen direkt den Regio nach Bochum, wo wir unser Nachtquartier beziehen sollten. Dann ging es umgehend zurück und die letzten Stationen zum Stadion wollten wir mit der Stadtbahn zurücklegen. Nach vier Stationen war der Plan jedoch vorrübergehend auf Eis gelegt, denn ein vermutlich besonders intelligentes Exemplar eines Ruhrpottlers hatte die Notbremse gezogen. So standen wir kurz hinter einer Station im Schacht und es passierte erst einmal nichts, außer, dass die Temperatur im Zug auf 122 Grad anstieg. Im hinteren Bereich stiegen dann die ersten Leute aus und liefen zurück in den Bahnhof. Gerade als wir uns dem Trend anschließen wollten, kam ein Mitarbeiter, verriegelte die Notbremse und es ging doch noch weiter. Eine sehr unangenehme Situation und ein bisschen Kommunikation von Seiten des Zugführers hätte sicherlich nicht geschadet. Durch diese ganze Aufregung kamen wir recht spät am Stadion an, aber die Einlasssituation war heute relativ problemlos, was man in Dortmund leider nicht immer behaupten kann. Der Ordner nahm es aber wieder sehr genau und ließ sich auch durch meine schnippischen Bemerkungen nicht aus der Ruhe bringen. Der Block war ziemlich gut gefüllt, aber wie durch ein Wunder bekamen wir noch zwei Plätze im unteren Bereich. Es verstrichen noch ein paar Minuten, ehe wir dann auch schon langsam damit begannen die ersten Lieder in das weite Rund zu schicken. Es werden wohl so circa 6.000 Herthaner gewesen sein und wie jedes Mal bei solchen Spielen waren auch wieder viel zu viele Eventies im Block, die man sonst so gut wie nie bei Auswärtsspielen sieht. Bei den meisten dieser Personen ist es aber auch besser so und daher sehe ich den Auswärtsspielen in Dortmund immer mit gemischten Gefühlen entgegen. In der ersten Halbzeit war das auf unserer Seite ein durchwachsener Auftritt. Nach einem schönen Intro mit blauen und weißen Fahnen, sowie einer Blockfahne mit einem Jubiläumstrikot, war die Lautstärke auf einem eher durchwachsenen Niveau. In der zweiten Halbzeit konnte man sich jedoch noch einmal deutlich steigern und die Lautstärke passte in der Folge. Vielleicht ist es die Erwartungshaltung, wenn man nach Dortmund fährt, aber irgendwie bin ich jedes Mal aufs Neue enttäuscht von der Südtribüne. Klar, der Bereich um die Ultragruppen ist sowohl akustisch, als auch optisch stets aktiv, aber viel zu selten springt der Funken auf die gesamte Südtribüne über. Noch seltener schafft man es die beiden anderen Tribünen miteinzubeziehen und so ist das über weite Strecken des Spiels eher durchschnittlich. Mit der dortigen Ultraszene möchte ich aber auch wirklich für keine Sekunde tauschen, denn was sich in Dortmund so auf der Haupt- und Gegentribüne tummelt, ist wirklich bedauerlich. Einige Zuschauer schaffen es nicht einmal zum Tor aus ihren Sitzen und auch sonst trifft man wohl eher Kunden als Fans auf den Rängen. Schade, dass es überall immer mehr in diese Richtung geht. Dortmund hatte noch einige hübsche Spruchbänder zum Beispiel: „Die Bild ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch sie zu lesen.“ Das sprach wohl den meisten Fußballfans aus der Seele, nach der Schmutzkampagne, die diese Zeitung in den letzten Wochen wieder fährt. Außerdem gab es mehrere gemeinsame Wechselgesänge gegen den ungeliebten Verband. Auf dem Platz war das heute völlig in Ordnung. Die Niederlage war eingeplant und mit einer Prise Glück, hätte man hier vielleicht sogar einen Punkt mitnehmen können. Aber egal. Die Mannschaft bequemte sich dann noch auf 20 Meter an den Block heran und war aber bis auf Skjelbred in wenigen Sekunden wieder verschwunden. Für uns ging es dann zurück nach Bochum, wo wir noch dem sagenumwobenen Bermudadreieck einen Besuch abstatteten. Das war erstaunlicherweise richtig gut und so verbrachten wir noch einen angenehmen Abend im Kohlepott.

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