28.10.2017 Hertha BSC vs Hamburger SV 2:1

Olympiastadion: Berlin

Zuschauer: 52131

1. Bundesliga

 

Nur drei Tage nach dem letzten Aufenthalt im Berliner Olympiastadion wartete schon das nächste Heimspiel auf mich. Dieses Mal sollten wir in der Bundesliga gegen den Hamburger SV antreten. Ich reiste heute direkt von der Ostsee mit dem Mietwagen zum Olympiastadion. Während es auf der Gegenseite etliche Staus gab, kam ich wunderbar durch und parkte im gewohnten Wohngebiet in der Nähe des Stadions. Da ich früh dran war, ging ich stilsicher wieder ins Krankenhaus, um an der Masterarbeit zu tüfteln. Da es in der Kantine so wunderbar duftete, hob ich mein Krankenhausgame auf das nächste Level und aß freiwillig das Essen, das erstaunlicherweise auch noch mundete. Mit einer ordentlichen Zazikifahne ging es im Slalom um die ganzen Hamburger und zum Osttor. In der Kurve war alles entspannt, ich grüßte die Jungs und nach etwas Dummgequatschte war es auch schon Zeit zum Einsingen. Unser Vorsänger äußerte sich zu Beginn noch einmal zu den Anfeindungen vom vergangenen Mittwoch, was ein wichtiges Signal war. Die Pöbler wird es wohl wieder nicht erreicht haben, aber der Versuch war da.

Die Mannschaft schien heute versucht die Wogen zu glätten. Unter der Woche gab es sogar Gerüchte, dass die Mannschaft seit Wochen gegen den Trainer spielen würde… Bevor sie in die Kabine gingen, machten sie noch einen Abstecher in die Kurve. Auch wir hatten uns darauf geeinigt, der Gurkentruppe heute noch einmal den Rücken zu stärken und so ging es durchaus stimmungsvoll in die Partie. Die Lautstärke ließ im Laufe der Partie etwas nach, dennoch kann man von einem soliden Heimspielauftritt unserer Kurve sprechen. Außerdem zeigte die Kurve Größe und entschuldigte sich bei den Köllnern für das Spruchband vom Mittwoch. Und zwar für den Rechtschreibfehler. Genau mein Humor und ein weiterer Seitenhieb gegen die laustarke Moralpolizei in Deutschland.

Der HSV um die relative junge Gruppe Castaways zeigten zu Beginn eine Blockfahne, die den hässlichen Vogel ihres Gruppenlogos abbildete. Ganz solide aber meinen Geschmack treffen diese komischen Figuren und diese Selbstbeweihräucherung nicht. Besser gefiel mir schon das einheitliche blaue Bild, das im Gästeblock erzeugt wurde. Vor allem war es ein angenehmer Kontrast zu der pinken Spielkleidung, die der HSV einmal mehr trug. Erschreckend auch wie viele pinke Flecken man im Olympiastadion sah, denn der HSV Anhang scheint die Trikotfarbe wesentlich besser angenommen zu haben, als wir. Akustisch kam sehr wenig bei uns an, was aber auch am starken Wind gelegen haben könnte. Nur nach dem Anschlusstreffer stiegen die umliegenden HSV Sympathisanten kurz in die Gesänge ein.

Auf dem Platz wurde erneut Magerkost geboten. Hertha ging durch Tore von Stark und Rekik in Führung, was einiges über die Qualität des Spiels sagt. Dennoch war Hertha vielleicht die etwas bessere Mannschaft. Das 17-jährige Megatalent Fiete Arp erzielte kurz nach seiner Einwechslung sein erstes Bundesligator. Und ich war dabei! Letztlich blieb es beim relativ ungefährdeten 2:1 Heimsieg. Ein extrem wichtiger Sieg, denn sonst wären wir endgültig im Abstiegskampf angekommen.

Auch nach dem Spiel gab es eine zarte Annäherung zwischen Mannschaft und Anhang. Die Kicker blieben heute sogar etwas mehr als die obligatorischen fünf Sekunden in der Kurve. Im Anschluss ging es dekadent mit dem Auto in den Berliner Süden!

PS: Heute steckte die Speicherkarte noch im Laptop.

 

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