07.12.2017 Hertha BSC vs Östersunds FK 1:1

Olympiastadion: Berlin

Zuschauer: 15686

Europaleague

Das letzte Europapokalspiel auf unbestimmte Zeit. Zum Abschluss des furiosen Europapokalauftritts der Hertha, durften wir noch einmal gegen den ruhmreichen Östersunds FK ran. Erst circa 20 Minuten vor Anpfiff bequemte ich mich in die Ostkurve. Eine Leistung, die der Großteil der Berliner nicht erbringen konnte. Die Kurve war so leer, dass der Großteil der Anwesenden in die Mittelblöcke rutschte, um immerhin den Hauch von Kompaktheit entstehen zu lassen. Östersunds war mit erstaunlich vielen Leuten vor Ort. Ich tippe auf circa 2.000 Schweden, die sich den Trip in die deutsche Hauptstadt nicht entgehen lassen wollten. Die Anreise war dabei enorm stabil, denn es wurde ein Sonderzug von Östersunds nach Berlin angeboten. Respekt dafür! Der Großteil der Leute schien jedoch eher Interesse an Tourismus, als an Support zu haben, denn man bekam die Schweden nur zwei Mal kurz zu Gehör. Ein paar Fahnen sorgten zumindest für etwas visuelle Strahlkraft.

Zu Beginn des Spiels war ich optimistisch, dass die Kurve heute liefern würde. Normalerweise hauen wir an Tagen, an denen es niemand erwarten würde, einen raus. Dieses Mal jedoch nicht. Die erste Halbzeit verging durch allerhand Spielerein noch relativ passabel und den Umständen entsprechend. In der zweiten Halbzeit war das jedoch wirklich sehr dünn. Ja, es ging in diesem Spiel um nichts mehr, aber seinen Verein kann man auch in einer solchen Situation angemessen vertreten. In solchen Situationen merkt man wie groß der Unterschied zu den führenden Kurven in Europa doch ist.

Auf dem Feld durften sich heute einige Jugendspieler beweisen. Nach meinem Geschmack hätten es durchaus noch ein paar Jungsche mehr sein dürfen. So kam es anders und auch unsere Riesengraupe Esswein durfte von Anfang an spielen. Esswein kommt mir häufig vor, wie der moderne Protagonist von Catch me if you can. Was ist Frank Abagnale gegen einen Alexander Esswein? Ohne einen Ball stoppen zu können Fußballprofi zu sein und wahrscheinlich eine Million im Jahr einzustreichen, ist krasser als Pilot zu sein ohne einen Pilotenschein zu haben. Der Typ von Catch me if you can, konnte die Sachen irgendwie. Esswein kann sie überhaupt nicht und fliegt trotzdem nicht auf. Ein Held, ein Schlitzohr!

Das Spiel war zumindest nicht schlechter, als wenn die vermeintliche erste Elf spielt. Vor allem Mittelstädt und Dardai machten ihre Sache durchaus gut. Trotzdem stand es nach einer Stunde plötzlich 0:1 für Östersund. Fast im direkten Gegenzug konnte der Torjäger Peter Pekarik jedoch den 1:1 Endstand erzielen. Kurz vor Schluss bekam Östersund noch einen schmeichelhaften Elfmeter, den Jonathan Klinsmann bravourös entschärfte. Prompt wurde er von der Ostkurve mit „Jürgen Klinsmann“ Sprechchören gefeiert. Nach dem Spiel zwang sich die Mannschaft noch zwei Minuten in der Kurve zu bleiben, bevor es für uns nach Hause ging. Europa, adé! Wir spielten im Europacup, Power von der Spree!

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