Kunstrasenplatz Brahestraße: Berlin
Zuschauer: 52
Oberliga Nordost- Nord
Im gesamten Bundesgebiet fielen heute zahlreiche Spiele aus. Nach dem Glückstag gestern, schien heute ein weiterer zu sein, denn das auserkorene Spiel vom Charlottenburger FC Hertha 06 sollte stattfinden. Zu dritt liefen wir von der Wilmersdorfer Straße zum angekündigten Spielort. Dort kamen wir circa 15 Minuten vor Anpfiff an und mussten feststellen, dass es hier aber mal so gar nicht nach Fußball aussah. Der Platz war komplett verwaist und unsere Hoffnungen schienen enttäuscht zu werden. Durch die moderne Technik, konnten wir jedoch feststellen, dass das Spiel auf einen Kunstrasenplatz verlegt wurde. Zu unserem Glück war dieser nur 10 Minuten vom Spielort entfernt. Bei dieser frohen Kunde lagen wir uns das erste Mal in den Armen. Für sechs Euro sicherten wir uns eine Eintrittskarte für dieses Spektakel.
Die Sportanlage war eigentlich ganz cool. Es sah ein bisschen so aus, als würde man im Innenhof einer JVA spielen, was dem ganzen einen urbanen und stabilen Touch gab. Im Vereinsheim stärkte ich mich mit einer Bratwurst und gönnte mir noch einen Tee, um der Kälte besser trotzen zu können. Wir stellten uns direkt an den Platz und somit hatte ich während des Spiels mehrere Ballkontakte. 52 Zuschauer verirrten sich heute auf der Sportanlage. Aus Wismar waren einige Leute mitgereist, die das Spiel jedoch schweigend verfolgten.
Neben einem ambitionierten Nachwuchsschiedsrichter, der viel kommunizierte, wurde gar nicht so schlechter Fußball gezeigt. Zur Pause stand es 1:1 und der CFC machte sich Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Wir flüchteten ins Vereinsheim und unterhielten uns mit einem Vereinsoriginal, der erst einmal abcheckte, mit wem er es zu tun hatte. Durch tiefe Kenntnisse der Berliner Amateurfußballlandschaft, wurde ich jedoch akzeptiert. In der Schlussviertelstunde markierte Wismar jedoch den Siegtreffer und die Herthaner müssen sich definitiv nach unten orientieren. Wir schlenderten zurück und verbrachten den Nachmittag in einer Rassistenpinte und frischten unser Xenophobievokabular beträchtlich auf.