17.12.2017 RB Leipzig vs Hertha BSC 2:3

Zentralstadion: Leipzig

Zuschauer: 36109

1.Bundesliga

Auch dieser Beitrag muss mit dem obligatorischen Hinweis auf die Anstoßzeit beginnen. Das vierte Auswärtsspiel in Folge zur ungeliebten Sonntag 18:00 Zeit. Mit dem Fernbus ging es bereits am Morgen in die sächsische Metropole. Nach einem Stadtspaziergang, war es Zeit einem großen Schauspiel beizuwohnen. Um 13.00 öffneten die Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag und bereits Minuten davor bildeten sich Schlangen vor den Eingangstüren. Wahnsinn! Wieder einmal reichlich spät, machte ich mich auf den Weg zum Stadion. Der Zugang zum Gästeblock ist sehr unglücklich. Man läuft an den Heimfans vorbei, über eine Brücke, über eine Straße, bevor man in eine Art Todesstreifen abbiegt, der hermetisch von der Polizei abgeriegelt ist. Puh. Zumindest die Ordner waren freundlicher als im letzten Jahr. 20 Minuten vor Anpfiff hatte ich mich in den unteren Teil des Oberrings durchgeschlagen, aber history repeats itself.

Wieder waren aus der aktiven Szene nur Einzelpersonen zugegen. Dieses Mal hatte einer der Busse einen Defekt, sodass ein anderer Bus die Gruppe aufsammeln musste. Die ersten 30 Minuten dieses Spektakels wurden daher wieder ohne organisierte Stimmung bestritten. Heute war das jedoch weitaus weniger furchtbar, als in Augsburg. Es hakte etwas in der Synchronität und Teile der Liedauswahl war mutig, aber das ging schon in Ordnung. In der 30. Minute kamen dann die restlichen Leute und die Supportwilligen, machten sich heute im Unterrang breit. Eine gute Wahl, denn im Oberrang wäre eine vernünftige Positionierung kaum mehr möglich gewesen. Die Stimmung war heute sehr schnieke. Cira 3.500 Herthaner fanden sich heute in Leipzig ein. Beim nächsten Mal könnt ihr auch gerne mit nach Augsburg, etc. fahren. Über die Heimseite muss man nicht viel sagen. Es ist einfach ernüchternd, wie viele Leute sich auf diesen Pakt mit dem Teufel einlassen. Die Laustärke war Bundesligadurchschnitt, optisch nach wie vor auf hartem Augenkrebsniveau.

Was war das für ein Spiel? So etwas erlebt man mit der Alten nur selten. Bereits in der sechsten Minute brachte Selke uns gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber in Führung. Das war im Skript offensichtlich nicht vorgesehen, denn im direkten Gegenzug entschied der Schiedsrichter zu Unrecht auf Rot gegen Torunarigha. Einfach nur bitter und toll, wie gut der Videoschiedsrichter funktioniert. Es sah also kurz nach dem Tor alles nach einer Niederlage aus. Unglaublicherweise makierte Kalou nach einem Standard aber sogar das 0:2. Was war denn hier los? Selke erhöhte dann sogar auf 0:3. Spätestens jetzt traute keiner mehr seinen Augen und der Gästeblock rastete völlig aus. Selke hatte sogar die große Chance zum 0:4, aber der Pfosten hatte etwas dagegen. Selke schien sowieso bis in die Haarspitzen motiviert zu sein. Er jubelte sehr exzessiv und küsste mehrfach die Herthafahne. Junge, Junge, immer vorsichtig mit so etwas. Leipzig kam noch auf 2:3 heran, aber im Endeffekt blieb es beim Auswärtssieg für die gute Seite der Macht. Herrlich!

Nach dem Spiel feierten wir mit der Mannschaft noch ausgiebig den Erfolg. Die Stadionregie von Leipzig drehte die Musik auf volle Lautstärke, um die Uffta möglichst zu erschweren. Ihr Penner, keiner braucht euch. Spruchbänder konnten heute nur geschmuggelt werden und im Nachhinein zusammengeklebt werden, denn Meinungsfreiheit brauchen wir nicht. Unter anderem wurde dem ausgesperrten Vorsänger Kreisel Mut zugesprochen. Ich verließ dann recht zügig den Block, um meinen Bus zu bekommen, was gerade so funktionierte. Was für ein großer Tag für alle Herthaner!

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