Hessenliga
Zuschauer: 950
Stadion Beetwiese: Allendorf
Ein Wochenendtrip ins Sauerland bedeutet zwei Tage weit weg von Zivilisation in wohl einer der abgehängtesten Regionen Deutschlands. Zumindest fühlt es sich so an, wenn man durch die viel zu engen Landstraßen kurvt, die Häuser und die Menschen sieht. Dank einer persönlichen Intervention von Röller beim hessischen Fußballverband, wurde das Auswärtsspiel von Hessen Kassel beim FC Ederbergland just an diesem Wochenende angesetzt. So mussten nur 40 Minuten zurückgelegt werden, um zum Sportplatz zu gelangen.
Wir taten es der Kasseler Fanszene gleich und machten vor dem Spiel einen Abstecher zum Edersee. Dort wurde sich in der Sommerrodelbahn duelliert und wir kühlten uns im schönen Badesee ab. Dann ging es zum vermeintlichen Spielort der heutigen Partie. Zumindest dachten wir dass, denn trotz der intensiven Befragung zahlreicher Passanten konnten wir kein Fußballspiel entdecken. Der Anpfiff rückte immer näher und das Spiel fand in einem anderen Ortsteil statt. Fünf Minuten vor dem Anpfiff erreichten wir den richtigen Sportplatz, parkten noch ein und da der Schiri Erbarmen hatte und das Spiel etwas zu spät anpfiff, waren wir pünktlich zugegen.
Circa 70 Leute aus der Kasseler Fanszene postierten sich auf Höhe der Eckfahne. Die Kassler schickten sogar einen Vorsänger auf das Grün des Rasens. Trotz der Hitze und der Dorfplatzathmosphäre wurde fast 90 Minuten durchgesungen und immer mal wieder etwas Würze in die Partie gebracht. Dazu gab es einige Schwenkfahnen und Zaunfahnen zu bewundern. Die restlichen circa 500 Kassler verfolgten das Spiel weitestgehend schweigend und brieten in der Sonne. Ein runder Auftritt, den vermutlich nicht jeder an so einem Tag in der fünften Liga hingelegt hätte.
Auf der Heimseite gab es keine Fanszene. Eine illustre Mischung aus Dorfjugend und Seniorenpublikum hatte sich jedoch eingefunden, um den „großen“ KSV in Farbe zu sehen. Das Spiel entsprach dem Ligastandard und Kassel konnte relativ routiniert mit 0:2 in Führung gehen. Auch in der Folge hatte Kassel viel Ballbesitz, kam jedoch kaum noch zu zählbaren Aktionen. Als der langhaarige Bombenleger von Ederbergland zum 1:2 traf, wurde es sogar noch etwas spannend. Letztlich blieb jedoch alles beim ungefährdeten Auswärtssieg und der junge, talentierte Schiri pfiff pünktlich ab. Diese hatte durch eine souveräne Spielleitung und lustige Interaktionen mit Zuschauern und Spielern überzeugt. Aus dem wird noch etwas.
Nach dem Spiel wohnten wir noch der ausgiebigen Feierei mit der Mannschaft bei und klatschten die Kasseler Helden ab. Der zweite Schritt ist erfolgt, immer weitermachen Kassel, für den direkten Wiederausftieg.