Eredivisie
Zuschauer: 4.400
Stadion Woudestein: Rotterdam
Eigentlich sollte an diesem Wochenende mal nicht der Fußball im Mittelpunkt stehen- aber was soll man denn machen, wenn man zufällig 30 Kilometer von einem holländischen Erstligaspiel entfernt ist? Natürlich muss diesem beiwohnen und so liehen wir uns gegen 17.00 in unserer Unterkunft in Den Haag ein Fahrrad und entschieden, dass wir den Weg nach Rotterdam schon irgendwie finden würden. Also auf den Sattel und irgendwann fanden wir auch die ersten Schilder nach Rotterdam und waren zumindest halbwegs auf Kurs. Erwartet hatten wir einen Weg aus dem Fahrradparadies- ganz so toll war es dann alles nicht, aber schon auf einem soliden Niveau. Lediglich die schlechte Beschilderung und aggressive Autofahrer machten die Fahrt ab und an ein bisschen anstrengend. Für Kilometer fuhren wir jedoch an einem Kanal entlang durch die Felder und hakten so einige Hollandklischees ab, während wir den Milchkühen zuwinkten.
Rotterdams Skyline begrüßte uns dann und wir kehrten noch in einem Restaurant ein, wo wir gediegen zu Abend aßen. Dank der guten Wegbeschreibung des Kellners, fanden wir das Stadion ohne Probleme. Da die Zeit jedoch etwas knapp war, spurtete ich in Richtung Kasse. Dort gab es bei perfekter Organisation ein Ticket für einen Zehner samt freier Platzwahl. Top- so muss es sein. Zehn Minuten vor Anpfiff hatten wir unsere Plätze eingenommen und waren sehr positiv überrascht, denn die Gäste aus der holländischen Kleinstadt Sittard, waren heiß auf das erste Spiel ihres Vereins in der höchsten holländischen Spielklasse und waren mit circa 400 Leuten angereist. Organisierte Stimmung, Zaunfahnen und einige Ultras Schwenker waren auf jeden Fall mehr, als ich erwartet hatte.
Auf der Heimseite gab es nur sehr sporadische Unterstützung auf den Rängen, dafür war das Stadion fast ausverkauft und es herrschte einfach eine schöne Fußballathmosphäre. Sittard hatte dann enorm starke Momente, während der Partie und konnte die Mannschaft immer wieder nach vorne treiben.
Auch auf dem Spielfeld ging es munter hin und her. Excelsior konnte in der 30. Minute in Führung gehen. Kurz nach der Halbzeit, gelang Sittard dann der hochverdiente Ausgleich. Nach einem Platzverweis für Excelsior, sah eigentlich alles nach einem Auswärtssieg für Sittard aus. Trotz einer Vielzahl von Chancen, ging der Ball jedoch nicht mehr über die Linie, sodass es bei der Punkteteilung blieb. Beide Seiten feierten ihre Mannschaft, bevor sich die Leute in alle Himmelsrichtungen verstreuten.
Wir entschieden uns dann trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit für die wilde Variante und somit die Rückreise mit dem Fahrrad. Es folgten zwei unterhaltsame Stunden durch die holländische Nacht, die uns auf wilden Wegen entlang der Autobahn in Richtung Den Haag führten. Licht gab es zwar nicht wirklich, aber dank unserer starken Handytaschenlampen, klappte alles. Schon in Den Haag wurden wir dann von einem bekifften Mofa-Fahrer noch fast totgefahren, ehe wir dann gegen 01.00 erschöpft aber glücklich die Unterkunft erreichten. Einmal verrückt sein!