20.08.2018 Eintracht Braunschweig vs Hertha BSC 1:2

DFB Pokal

Zuschauer: 16.710

Eintracht Stadion: Braunschweig

Nachdem ich drei Tage zum Zuschauen verdammt war, griff am Montag endlich die alte Dame in den diesjährigen Pokalwettbewerb ein. Wie schon im vergangenen Jahr wurde unsere Partie auf den Montag terminiert. Wie beschissen das ist, kann man mit Worten kaum beschreiben. Montag ist einfach wirklich Schontag und nach einem intensiven Wochenende sollte jeder Fußballfan die Gelegenheit bekommen, sich ausgiebig auf Arbeit auszuruhen.

Dank flexibler Arbeitsgestaltung, wurde der Computer mal wieder überpünktlich heruntergefahren und es ging mit dem Auto zum Braunschweiger Eintrachtstadion. Zum Zeitpunkt der Auslosung, stöhnte ich tief auf. Ein unangenehmeres Los hätte man in der ersten Runde wohl kaum ziehen können. Ein motivierter Drittligist mit bewiesener Pokalexpertise, der zudem schon etliche Spieltage absolviert hatte. Auf der anderen Seite unsere Trümmertruppe, die zum ersten Pflichtspiel in der Saison antrat. Für mich waren die Rollen klar verteilt und wir reisten als klarer Außenseiter nach Niedersachsen.

Als ich eine Stunde vor Anpfiff das Eingangstor passierte, war der Gästebereich schon sehr gut gefüllt. Irgendwie quetschte ich mich in den unteren Bereich des Blocks und die ersten Gesänge schallten durch das Stadion. Einsamer Favorit der Klassiker „Niedersachsen- hässlich und verwachsen“. Der Rest des Stadions füllte sich nur langsam und lediglich die Südkurve war bereits ordentlich gefüllt.

Unsere Fanszene startete das Spiel mit einem Pyrointro, das unter dem Motto „Montagsspiele abfackeln“ stand. Begünstigt durch diesen optischen Akzent, starteten wir munter in die Partie. Gerade in den ersten Minuten, zeigten wir wozu wir im Idealfall fähig sind. In der Folge pendelte sich die Lautstärke immer mehr auf einem soliden Niveau ein. In der 30. Minute wurde der Mannschaft noch einmal ein feuriger Impuls gegeben. Passend zu den großflächig verkauften Fischerhüten wurde ein neues, maritim angehauchtes Lied zum Besten gegeben. Durch den Spielverlauf begünstigt, hauten wir zum Ende noch mal einen raus, wodurch der Auftritt sehr ordentlich war.

Braunschweig hatte sich beim Kartenverkauf wohl ordentlich verkalkuliert. Erst sehr spät waren Karten im freien Verkauf zu erstehen. Zuvor verzettelte sich der Verein im restriktiven Verkauf für Mitglieder und Bestandskunden. Neben dem Termin am Montag sicher ein Hautgrund für die geringe Zuschauerzahl. Selbst gegen Zwickau waren mehr Zuschauer im Stadion. Mensch, ist Hertha attraktiv! Die anwesenden Braunschweiger hinterließen einen guten Eindruck. Angetrieben von Block 9 schwappten die Gesänge immer mal wieder auf die umliegenden Blöcke über. Generell ist die Mitmachquote in den Nebenbereichen der Südkurve jedoch in den letzten Jahren schon deutlich zurückgegangen.

Auf dem Platz gab es die zu erwartende Zitterpartie. Durch ein absolutes Traumtor von Marvin Plattenhardt, ging Hertha kurz vor der Halbzeit in Führung. Gerade, als wir uns auf den knappen Auswärtssieg eingestellt hatten, glich Braunschweig in der 81. Minute aus. Um mich herum, sah man lange Gesichter im Gästeblock. Das endete sich jedoch postwendend, denn im direkten Gegenzug sorgte der Vedator nach feiner Vorabeit des jungen Jastrzembski für den Siegtreffer. Nach dem Treffer sprintete die Mannschaft kollektiv direkt vor den Gästeblock, was ein schönes Zeichen war. Pure Eskalation im Gästeblock und letztlich wurde der Sieg glücklich über die Zeit gerettet. Man, Hertha!

Nach dem Spiel wurde die Mannschaft kurz beglückwünscht, ehe es für die Herthaner zügig in ihre Heimathäfen ging, um zumindest den nächsten Tag alibihalber auf Arbeit zu verbringen. Scheiß Montagsspiele!

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