Berlinliga
Zuschauer: 73
Julius-Hirsch-Sportanlage: Berlin
Der Sonntag gehört den Amateuren und nichts ist besser geeignet, als ein Besuch der Berlinliga, der höchsten Amateurliga Berlins. Mittelfristiges Ziel muss die Komplettierung dieser Liga sein, denn ein Besuch auf Berlins Amateursportplätzen, ist schlicht und ergreifend legendär. Vom S-Bahnhof Grunewald liefen wir die letzten zwei Kilometer zur Sportanlage und zahlten eventuell als einzige brav den ermäßigten Eintritt von vier Euro.
Die Sportanlage liegt idyllisch, am Fuße des Teufelsberges und bietet neben einem schönen Waldblick auch einen Blick auf das ehemalige amerikanische Abhörgebäude. Mit viel Fantasie hat der Sportplatz auch eine Stufe, sodass selbst Puristen hier nicht in Schwierigkeiten kommen würden. Zum Einlaufen der Mannschaften plärrte jiddische Musik aus den Lautsprechern und der illustre Stadionsprecher hatte den einen oder anderen Lacher auf seiner Seite. Auch die Vereinsoffiziellen waren spannende Exemplare.
Die als Derby deklarierte Partie wurde sogar vom Charlottenburger Bezirksbürgermeister besucht und die Spieler nahmen die Partie offensichtlich ernst, denn es gab zahlreiche Dispute und Nickligkeiten zwischen den Mannschaften. Der Aufsteiger vom SC Charlottenburg ging überraschend in Führung und brachte Makkabi völlig aus dem Konzept. In der zweiten Halbzeit fing sich die Mannschaft und konnte den verdienten Ausgleich erzielen. Kurz vor Schluss erzielte Charlottenburg nach einer Ecke jedoch noch den Siegtreffer. Aufgrund der aggressiven Spielweise der Makkabianer fand ich das jedoch nicht weiter schlimm.
Handgezählte 73 Zuschauer waren für dieses Spiel anwesend. Etwa 30 hielten es mit den Gästen, die ihre Spiele jedoch ebenfalls auf dieser Sportanlage austragen. Nach dem Spiel, schnürten wir die Sneaker und liefen nach Charlottenburg, wo die letzten Stunden in Berlin verbracht wurden, ehe es zurück ins nordrhein-westfälische Exil ging.