Regionalliga Nordost
Zuschauer: 2.712
Karl-Liebknecht-Stadion: Babelsberg
Die Anstoßzeit um 18.30 von Hertha öffnete die Tür für einen Doppler sperrangelweit. Da ich wirklich schon lange nicht mehr in Babelsberg war, fiel mir die Entscheidung relativ leicht. Frühzeitig wurde mit dem Südberliner Ebert ein fachkundiger Mitfahrer klargemacht und wir wurden sogar noch durch den Mexico-Nils verstärkt. Wir bekamen vom Babelsberger Stürmerstar Dauerkarten vermacht und enterten somit kostenneutral das Karli. Unser Trio zog es erst einmal zum Bratwurststand, wo wir ordentlich schlemmten. Für das flüssige Wohl wurde dank einer VIP Dauerkarte auch für lau gesorgt. So darf es gerne öfter sein und vielen Dank!
Das Traditionsduell gegen den BFC Dynamo verspricht auf den Rängen immer ein buntes Treiben, stehen sich die beiden Lager doch in gesunder Abneigung entgegen. Somit sorgte das Spiel für die Rekordkulisse dieses Jahr im Karli. Mehr als 2.700 Zuschauer wollten dieses Spiel hier heute nicht verpassen. Und sie trafen eine gute Entscheidung. Auf dem Feld entwickelte sich eine sehr muntere Partie. Beide Mannschaften gingen gallig in die Zweikämpfe und es entstand ein kampfbetontes, nickliges Spiel. Kurz nach dem Pausenpfiff erzielte Babelsberg nach einer kurz ausgeführten Ecke das 1:0. Der BFC steckte jedoch nicht auf und traf kurz vor Schluss durch einen sehenswerten Distanzschuss zum nicht unverdienten 1:1 Ausgleich.
Auf den Rängen wurde auch einiges geboten. Der Konflikt zwischen den Underdogs und dem Filmstadtinferno scheint nach wie vor zu schwelen. Überraschenderweise haben die gegenseitigen Schuldzuweisungen im Internet nichts zur Lösung des Konflikts beigetragen… So fand sich das Filmstadtinferno heute wieder im überdachten O-Block ein. Samt Umfeld und Sympathisanten waren das gut und gerne 300 Leute, die sich kompakt stellten und durchgängig supporteten. Die sportlich orientierten „Sportlich& Elegant“ fanden sich ebenfalls im O-Block ein. Das war für mich sehr überraschend, betrachtet man die nicht immer einfache Beziehung zwischen Filmstadtinferno und Sportlich & Elegant. Die Underdogs verblieben in der Nordtribüne, hingen ihre Fahne umgekehrt auf und waren fast isoliert. Auf der Nordtribüne gab es außerdem noch ein Spruchband einer anderen Gruppe „Hunde müssen draußen bleiben“. Für Außenstehende nicht zu durchblicken, aber es ist nie gut Konflikte so in der Öffentlichkeit auszutragen.
Auf beiden Seiten gab es heute kleinere optische Aktionen. Babelsberg gedachte zu Spielbeginn dem früheren Vorstandsmitglied Götz Schulze, der in der vergangenen Woche verstorben war. Zur zweiten Halbzeit wurde das 115-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Dynamo leitete die zweite Halbzeit mit Rauch ein und zeigte dazu ein Spruchband „Wir scheißen auf Euren Politfußball“. Babelsberg zeigte außerdem noch ein Solidaritätsspruchband in unsere Richtung: „Egal welche Szene, egal welche Liga: Bullen steckt die Waffen ein, prügelt nicht auf Ultras ein!“. Danke dafür! Akustisch war Babelsberg deutlich stärker. Die gewohnt gelungene Liedauswahl, eine gute Mitmachquote und zwei schöne optische Aktionen. Ein starker Auftritt.
Nach dem Spiel hielten wir noch einen kleinen Schnack mit dem Babelsberger Mittelfeldass ehe es zurück über die Stadtgrenzen nach Berlin ging. Gerüchten zufolge kam es noch zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen BFC Dynamo Fans und der Polizei. Ich bekam davon jedoch nichts mit.