- Bundesliga
Zuschauer: 27.253
Rudolf-Harbig-Stadion: Dresden
Vor einigen Monaten buchte ich mein Zugticket für das Heimspiel gegen Leipzig. Zum Zeitpunkt der Buchung war die Zugfahrt nach Dresden genauso teuer wie nach Berlin. Da Dynamo an diesem Freitag ein Heimspiel hatte, zögerte ich nicht lange und schlug zu. Nun war das Wochenende gekommen und ohne groß Fragen zu stellen, fügte ich mich meinem Schicksal und fuhr nach Dresden. Der letzte Besuch bei Dynamo war ja auch schon wieder viel zu lange her. Dort angekommen, nahm ich erst einmal ein vorzügliches vietnamesisches Mittagsmahl zu mir, ehe ich in meiner ausgefallenen Herberge für die Nacht noch einige Stunden arbeitete.
Dann war endlich Wochenende und ich spazierte durch die milden Temperaturen durch Dresden. Diese Stadt ist schon sehr intensiv. Diese atemberaubende Fassade, die einen mahnend an die Vergangenheit erinnert, die Konflikte, die immer ein bisschen stärker auftreten als im Rest von Deutschland. Gegen 17.45 erreichte ich das Stadion und hatte mich dieses Mal ein wenig näher an den K-Block getraut. Trotz meiner Sympathie für Dresden hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl dort so herumzustreunern und so holte ich mir eine Bratwurst und nahm schon relativ früh meinen Sitzplatz ein. Einen Schauer gab es, als ich Patrick Ebert erstmal seit vielem Jahren auf dem Feld erspähte. Ein guter Mann!
Zum Aktionsspieltag, der unter dem Motto stand: „Ihr kauft Euch die Welt, wie sie euch gefällt“ zeigten die Ultras Dynamo eine optische Aktion. Zu sehen gab es neben einem Mottospruchband ein durchgestrichenes DFB Logo, das von zahlreichen Geldscheinen umrandet wurde. Im Anschluss wurde das DFB Logo für 25 Minuten durch das gesamte Stadion getragen. Eine sackstarke Aktion, die in 90% der Stadien so nicht möglich gewesen wäre. Auch sonst zeigte sich Dynamo durchaus gut aufgelegt. Ein Schlachtruf, der auf eine Pfeifeinlage vom Vorsänger folgte und ein Lied auf die Melodie von „Hey Baby“, das drei Tribünen miteinbezog, waren definitiv Highlights. Gleichzeitig gab es jedoch auch Längen, die ich bei vorigen Besuchen noch nicht so beobachtet hatte. Aber klar, es ging auch nur gegen Sandhausen, sodass das immer noch ein guter Auftritt war. Sandhausen brachte übrigens 15 Fans mit. Schön, dass es Euch gibt!
Auf dem Rasen zeigte sich ein schönes Spiel, das Dynamo letztlich verdient mit 3:1 gewann. Gerade Ebert glänzte in ungewohnter Rolle im defensiven Mittelfeld als Organisator bei wohldosierter Laufarbeit. Nach dem Spiel wurde die Mannschaft noch beklatscht und ich folgte den Massen in Richtung Hauptbahnhof, durch die Prager Straße und nach einem spätabendlichen Imbiss in meine Kajüte.