First Division A
Zuschauer: 28.000
Stade Constant Vanden Stock: Brüssel
Der Sonntag war an diesem Wochenende noch nicht verplant und eine Exkursion nach Brüssel stand schon länger auf meinem Programm. Schließlich muss man die kurze Anreise aus NRW ja nutzen. Gegen 09.00 nahmen wir den Zug nach Köln und von dort ging es in weniger als zwei Stunden mit dem ICE nach Brüssel. Auch dort empfing uns strahlender Sonnenschein und nachdem uns die Orientierung gelungen war, flanierten wir über einen Flohmarkt in Richtung Innenstadt.
Mein letzter Brüssel Besuch war nun auch schon fast zehn Jahre her und so war ich sehr froh mal wieder ein paar Stunden in der Stadt zu verbringen. Die unterschiedlichen Stadtviertel, die vielfältigen Essensmöglichkeiten und die herausgeputzte Innenstadt bieten eine Melange, die man in europäischen Städten nur selten zu Gesicht bekommt. Nach einer kleinen Runde, aßen wir noch ein vorzügliches Panini und nahmen dann die Metro bis in die Nähe des Stadions. Dort erwartete uns die erste positive Überraschung, denn das Stadion war wunderbar in einem Wohnviertel gelegen. So ging es durch schmucke belgische Straßen, vorbei an zahlreichen Kneipen, bis man plötzlich auf dem Stadionvorplatz stand. Herrlich! Wir brauchten drei Anläufe, um unsere reservierten Tickets abzuholen, waren aber schlussendlich erfolgreich und nahmen unsere Plätze in der ersten Reihe des Oberrings ein. Über den Ticketpreis von 35 Euro darf man nicht zu lange nachdenken. Auch aus Supportsicht waren die Plätze nicht optimal, denn man konnte weder den Gästeblock, noch den Unterrang der Anderlecht Supporter auf der Südtribüne sehen.
Generell war unfassbar viel los. In der Südkurve gab es eine simple Choreographie, die sich dem Gründungsjahr von Anderlecht widmete und einem Hauch violetten Rauch abgeschlossen wurde. Ein sehr gelungener Start. Außerdem gab es eine Supportgruppe im Unterrang der Nordtribüne und eine weitere im Oberrang der Nordtribüne. Und die Gästefans waren auch noch auf der Nordseite untergebracht. Wahnsinn. So herrschte das gesamte Spiel auch ein ohrenbetäubender Lärm und immer mal wieder stiegen weite Teile des Stadions in die Gesänge ein. Besonderer Beliebtheit erfreute sich der Gesang: „Alle Brügger sind Homos“, zu dem begeistert gesprungen wurde. Diesen Gesang mag man bewerten wie man will, dennoch war der Heimauftritt stark und viel besser als erwartet. Was wäre wohl möglich, wenn die verschiedenen Gruppen an einem Strang ziehen würden?
Von Brügge sah ich so gut wie gar nichts. Akustisch konnten sie jedoch kaum überzeugen. Da habe ich mir etwas mehr erwartet. Gerne aber noch mal wieder mit einem besseren Blickwinkel.
Das Spiel war auch mitreißend. Brügge ging früh in Führung und machte danach ekelhaftes Zeitspiel. Anderlecht glich aus und konnte kurz vor Ende sogar in Führung gehen. Jetzt tickte alles aus und der Torwart rannte in die Kurve und feierte mit den Fans. Leider gleich Brügge postwendend aus und provozierte den Rest des Stadions. Was war hier los? Der Ball traf noch einmal die Latte, aber ging nicht ins Tor. So blieb es bei einem fulminanten 2:2.
Berauscht machten wir uns langsam auf den Rückweg, schlenderten durch Anderlecht und aßen noch in einem marokkanischen Imbiss, ehe wir den ICE zurück nach Deutschland nahmen. Das machte richtig Bock. Gerne wieder, Belgien!







