09.03.2019 SC Freiburg vs Hertha BSC 2:1

1. Bundesliga

Zuschauer: 24.000

Schwarzwaldstadion: Freiburg

Ganze 4,5 Stunden Schlaf waren mir vergönnt, ehe mich der Wecker extrem unsanft aus den Träumen riss. Mechanisch bewegte ich mich ins Bad, packte die letzten Sachen und saß dann kurze Zeit später im Zug nach Süden. Bis nach Mainz döste ich noch ein bisschen, um zumindest ein kleines bisschen Menschlichkeit zurückzugewinnen. Im Regio bis Karlsruhe frühstückten wir dann, ehe ich im letzten Zug nach Freiburg weiter an der Menschlichkeit arbeitete. Gegen 11.00 waren wir dann schon in Freiburg und nutzten die Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang durch die beschauliche, aber wirklich schöne Stadt.

Auch in Freiburg war ich nun bereits zahlreiche Male, sodass ich sehr froh war, dass wir in der Anreise ein wenig variieren konnten. Heute flanierten wir nämlich entlang der Dreisam zum Stadion, was ausgesprochen hübsch war. Zur linken der Schwarzwald, in der Ferne das Stadion und dazwischen der Fluss- das hatte schon etwas. Wir liefen dann in Richtung Gästeeingang und mir kam einer unserer beiden Vorsänger entgegen. Dieser hatte für das heutige Spiel ein lokales Stadionverbot erhalten und musste daher vor den Toren bleiben. Der Grund ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten und wirft ein schlechtes Licht auf die ach so tolerante und lebenswerte Stadt Freiburg. Grund war nämlich ein Verstoß gegen das Lärmschutzgesetz, da er die Sirene seines Megaphons verwendet hatte. In einem Stadion…

Wahnsinn. Das zeigt wieder einmal die hässliche und willkürliche Fratze des Staats. Eine ganz klare und plumpe Retourkutsche für den Vorfall mit Schuster an der Eckfahne aus dem vergangenen Jahr… Ihr kriegt uns nicht tot. Der Gästeblock startete somit geschlossen mit zwei Liedern für die Sektion Stadionverbot. Der Block in Freiburg ist eine einzige Katastrophe. Auf 70% der Plätze sieht man wirklich so gut wie gar nichts. Ich entschied mich heute dafür alleine zu stehen, um wenigstens einen Ausschnitt sehen zu können. Ebenfalls sauer auf, stoßen mit die horrenderen Preise im Sitzplatzblock. 37 Euro? Ihr habt sie doch alle nicht mehr alle.

Die Stimmung war eigentlich recht gut und vor allem ziemlich ausgelassen. Zwei neue Lieder wurden probiert, es wurde durch den Block gepogt und der Innenraum zur Tanzfläche gemacht. Der Block war auch durch zahlreiche Karlsruher heute gut gefüllt, sodass man zufrieden sein konnte.

Bei der Heimkurve erschrak mich die geringe Mitmachquote, die ich so noch nie wahrgenommen hatte. Positiv fand ich das Spruchband „Gegen Halbzeitshows“ während ebenjener Episode. Ansonsten kann man wenig Gutes über die Freiburger sagen. Richtig ätzend finde ich jedoch das Publikum auf den Tribünen. Bürgerlich-grünes Spießpublikum in bunten Outdoorjacken, die aus sich herausgehen, wenn sie brav mitklatschen. Das ist nicht der Fußball, den ich liebe.

Auf dem Spielfeld war das wieder ein beschissener Auftritt von Hertha BSC. Ein Sieg wäre die Chance gewesen, um sich an die Europapokalplätze heranzurobben. Den echten Willen konnte ich aber bei bestem Willen nicht erkennen. So ging der Rückstand durch ein Tor von Petersen nach einer halben Stunde in Ordnung. In der 75. Konnte Hertha nach einer Druckphase durch Ibisevic ausgleichen und nun schien die Partie zu kippen. Denkste. Nach einer Ecke traf erneut Ibisevic- nur leider ins eigene Tor und schon war die Niederlage besiegelt. Man, man, man.

Nach dem Spiel ging es zügig mit der Straßenbahn zum Bahnhof und dann mit der Bahn über die Landesgrenze in die Schweiz, wo ein verlängertes Wochenende anstand.

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