30.03.2019 FC Blau-Weiß Leipzig vs Roter Stern Leipzig 99 9:0

Landesklasse Nord

Zuschauer: 220

Stadion der Freundschaft: Leipzig

Auswärtsfahrten wie nach Leipzig tun richtig weh. Von Berlin aus ein Katzensprung, von Westdeutschland aus eine ordentliche Reise. Und so klingelte der Wecker wieder viel zu früh. Der Sonnenschein federte den Schmerz jedoch etwas ab und so ging es mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen los. Am Bahnhof wurde keine Verspätung angezeigt. Als Kontrollfreak checkte ich trotzdem noch einmal die Verbindung am Automaten und stellte dadurch fest, dass unsere Reiseverbindung so nicht mehr existierte. Wir sollten also eine Alternativverbindung nehmen, die auf das gleiche hinausgelaufen wäre. Da die Zugbindung jedoch aufgehoben war, setzten wir uns über die Empfehlung hinweg und wählten eine Verbindung über Frankfurt. So kamen wir schlussendlich knapp 45 Minuten früher als geplant an. Wir sind schlauer als ihr!

Schnell die Taschen in der Unterkunft abgestellt und dann ging es auch direkt weiter, denn die Sonne lachte nur so vom Himmel. Es waren 80 Minuten Fußweg zum Stadion und wir entschieden erst einmal unser Glück zu versuchen. Etwa auf der Hälfte der Strecke knurrten unsere Mägen jedoch so laut, dass wir bei einem afghanischen Restaurant schwach wurden und einkehrten. Das war lecker, sorgte jedoch für zeitlichen Verzug. Durch die Vorzüge der modernen Technik, organisierten wir uns ein Fahrrad und traten wie wild in die Pedale. So kamen wir mit dem Anpfiff auf die Anlage von Blau-Weiß-Leipzig.

Faire 3 Euro kostete der Eintritt und die Anlage war ein echter Hingucker. Es war herrliches Wetter, es lag Grillgeruch in der Luft und es war ordentlich was los. Ein Großteil der anwesenden Zuschauer war der linken Szene zuzurechnen und unterstützte den Gastverein. 12 Leute platzierten sich hinter einigen Fahnen und sangen das gesamte Spiel durch. Das machte richtig Spaß. Ein besonderes Highlight war die Zaunfahne „Schwuligan“, was ich sehr lustig fand. Auch auf der kleinen Tribüne waren zahlreiche Gästefans, die bis auf eine Ausnahme jedoch nicht in Erscheinung traten. Die eine Ausnahme hatte es aber in sich, da er ganze Lieder alleine im Wechselgesang mit der gegenüberliegenden Seite vortrug.

Spielerisch war das richtig bitter. Blau-Weiß ist Tabellenerster und die Gastmannschaft plagen Abstiegssorgen. Man konnte das ganze Spiel einen Klassenunterschied erkennen. Blau-Weiß spielte munter nach vorne und der Torhunger wurde einfach nicht gestillt. So wurde immer weiter Druck gemacht und ich hatte schnell Hoffnungen auf einen Kantersieg. Schlussendlich blieb es einstellig. 9:0 wurden die Gäste nach Hause geschickt, das war eine Ansage.

Das Stadion der Freundschaft wusste wirklich zu überzeugen. Einige Sitzschalen, einen kleinen Turm, eine Vereinskneipe und eine Art Gartenterasse, machten richtig Laune. Dazu ein gutes kulinarisches Angebot und faire Preise. Amateurfußball wie er sein sollte. Zumal mein zartes Gesicht die gesamte Partie von Sonnenstrahlen umspielt wurde, sodass die 90 Minuten ein bisschen wie Urlaub waren.

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