1. Bundesliga
Zuschauer: 41.939
Zentralstadion: Leipzig
Ich war in ziemlicher Urlaubsstimmung. Nach dem sommerlichen Kick, ging es mit dem Fahrrad wunderschön am Kanal entlang zum Zentralstadion nach Leipzig. Es war gar nicht so leicht, den Schalter wieder umzulegen und auf Hertha zu stellen. Ich kam dieses Mal auf der richtigen Seite heraus und so war der Weg zum Gästeblock nicht ganz so lang wie gewöhnlich. Dank des Fahrrads war auch das Zeitproblem aus der Welt und ich war um circa 17.20 am Stadion und nach einer relativ laxen Kontrolle um 17:30 im Block. Dort chillte ich vor mich hin und circa 20 Minuten vor Anpfiff legten wir dann los.
Es war wirklich ein sehr guter Auftritt. Von der ersten Minute an, stimmte die Mitmachquote und wir schepperten die Gesänge gut raus. Nur ganz selten ließ die Lautstärke nach. Trotz der immer furchtbareren Darbietung auf dem Rasen, ließen wir nicht nach. „In meinem Zimmer hängt ein Wimpel an der Wand“ wurde zelebriert und auch das „Wir sind keine Konsumenten“ Lied sorgte für Ausraster im unteren Bereich des Blocks. Ein Auftritt, auf den man stolz sein kann. Danke an jeden mitgereisten Herthaner.
Konstatierte, ich im vorigen Spiel einen Klassenunterschied, kann man hier wohl nur von Welten sprechen. Hertha hatte einfach keine Chance. Die Geschwindigkeit von Leipzig war irre und Hertha trabte nur langsam hinterher. Offensiv lief ebenfalls gar nichts zusammen. Ein extrem düsterer Auftritt und mit dem 5:0 war man eher noch gut bedient, den Jarstein verhinderte schlimmeres. Puh.
Erleichtert stellte ich fest, dass die Stimmung in Leipzig trotz guter Leistungen auf dem Platz, von Saison zu Saison abflacht. Bis auf wenige Ausnahmen, wurde es kaum laut im Stadion. Optisch eine Katastrophe und auch die nachgemachten Melodien sorgten kaum für Lautstärke. Euch braucht niemand.
Nach dem Spiel startete die schon gewöhnliche Show der Polizei. Der Ausgang wurde verbarrikadiert und man wurde in Richtung Shuttlebusse geleitet. Ganz unabhängig davon, ob man nun zum Hauptbahnhof wollte oder nicht. Schon heftig, wie die eigene Bewegungsfreiheit Woche für Woche beschränkt wird. Ich löste mich vom Mob, um zumindest am Hauptbahnhof in die Freiheit zu entschwinden, was dann auch gelang. Eine weitere Saison im grauen Mittelfeld.





