Landesliga Nordwest
Zuschauer: 220
Waldsportplatz: Kahl
Schon früh hatte ich mit Vudi Röller vereinbart in dieser Woche einen gemeinsamen Ground zu machen. Das Problem an der Sache war nur, dass es kaum qualifizierte Angebote gab. Also hatten wir uns eigentlich auf ein Amateurspiel in einem Frankfurter Randbezirk eingeschossen. Meine Testphase der bekannten Groundhopper-App brachte dann noch das Landesligaspiel im bayerischen Kahl zum Vorschein. Kahl ist direkt an der bayerisch-hessischen Grenze gelegen und mit dem Zug gut und schnell zu erreichen. Röller konstatierte auch direkt, dass es sich um ein Derby handeln würde. Nachdem er mir noch eine legendäre Schauspieleinlage aus dem Derby vor drei Jahren zeigte, die mittlerweile 1,4 Millionen mal auf Youtube angesehen wurde, fiel uns die Entscheidung sehr leicht.
Nach einem Spaziergang durch Frankfurt fuhren wir also mit dem Regionalzug nach Bayern. Damit hätte ich auch nicht gerechnet, als ich am Morgen aufwachte. Nach 25 Minuten erreichten wir unseren Zielort und liefen dann noch circa 20 Minuten in Richtung des Sportplatzes. Dieser punktete durch eine schöne Waldlage und ein Zugpanorama in unmittelbarer Nähe. Wir lösten unsere Eintrittskarten und betraten direkt den Ground und umrundeten diesen.
An sich war der Ground eher unspektakulär. Einige Details waren dennoch bemerkenswert. Zum Beispiel standen um den gesamten Platz wunderschöne alte Bäume, es gab zwei Verpflegungsstände und Möglichkeiten sich unter einem Dach unterzustellen, was nicht unwichtig war, da es wie aus Eimern schüttete. So war zwar unser Blickfeld etwas eingeschränkt, aber wir wurden zumindest nicht pitschnass. Kalt war es dennoch und so hatte der Fußballgenuss nicht den Standard, wie noch vor wenigen Tagen im sonnigen Leipzig.
Das Spiel entschädigte jedoch für einiges. Es war ein wunderschönes, kämpferisches Spiel und zumindest auf dem Rasen derbywürdig. Die Zuschauer nahmen das alles eher etwas gelassen hin, was doch verwunderte. Nach einer 2:0 Führung konnte der Gast noch ausgleichen. Kurz vor Schluss erzielte Kahl dann den erlösenden Siegtreffer per Elfmeter und sorgte für den ersten Derbysieg seit 2007 und bleibt somit im Aufstiegsrennen. Parallel zum Spiel, wurde im Vereinsheim das verrückte Bayern-Spiel übertragen. Wir verbrachten dann noch eine halbe Stunde im Vereinsheim und guckten das Werder Spiel und schlugen dann auf legendäre Art und Weise die Verbindung, sodass wir gegen 23.00 wieder in unseren vier Wänden waren.


