01.05.2019 1. FC Düren vs Alemannia Aachen 0:2

Mittelrheinpokal

Zuschauer: 5.900

Westkampfbahn: Düren

Ach wie liebe ich Feiertage. Ich mag sogar irgendwie den Tanz in den Mai. Am Vorabend ist die halbe Stadt auf den Beinen und es liegt etwas in der Luft. Im Rheinland kann man außerdem die archaische Tradition beobachten wie (zumeist männliche) Protagonisten ihren Verehrerinnen Maibäume unter das Fenster stellen. Aufgrund dieser anthropologischen Highlights fiel die Nacht relativ kurz aus und nach einer kurzen Fahrradfahrt saßen wir auch schon im Zug nach Köln. Dort trafen wir Vudi Röller, mit dem wir erst einmal ein ausgedehntes Frühstück einnahmen und dann weiter mit dem Zug nach Düren fuhren.

Röller hatte im Vorfeld massiv Werbung für das Halbfinale des Mittelrheinpokals in Düren gemacht und sich mit einigen Tricksereien am Ende durchgesetzt. Hier könnte man auch mal eine Genderdebatte führen, denn die größte Konkurrentin war das DFB Pokalfinale der Frauen. Am Bahnhof warteten wir kurz und sammelten dann das Flagschiff ein, das sich am Vorabend intensiv dem Thekensport gewidmet hatte. In dieser Mannschaftsstärke ging es durch das eher unansehnliche Düren, bis wir am Stadion noch die Sektion Düsseldorf begrüßten.

Hinter uns in der Schlange hörte ich dann schon die ersten Aachener rechte Parolen vor sich hinblabbeln. Da scheinen die Vorurteile schon teilweise war zu sein und da sind sicherlich einige Leute am abhitlern. Für einen 10er waren wir dabei, während sich die Schickeria aus Düsseldorf ein ermäßigtes Ticket ergaunerte. Ganz ehrlich, auf der Kö einkaufen ist nicht billig.

Diese Pokalspiele muss man einfach mögen. Klar, das ist auch ein Eventpublikum, aber ich finde es trotzdem toll, dass für ein Spiel zwischen einem Fünftligisten und einem Regionalligisten fast 6.000 Leute kommen. So gab es ein buntes Gewusel an Leuten. Gut und gerne 3.000 Leute hielten es mit der Alemannia aus Aachen. Der Rest waren Dürener, Gelegenheitsfans und Hopper. Wir nahmen unsere Stehplätze neben der historischen Holztribüne ein und kurz danach kam die Sonne hinter den Wolken hervor und kitzelte uns ein wenig.

Vor dem Spiel bauten sich etliche Polizisten direkt vor den Zaunfahnen der Ultragruppen auf. Was das sollte, wusste niemand. Irgendwann verschwanden die Polizisten und es wurde ein sehr entspannter Nachmittag. Aachen trällerte vor sich hin ohne die ganz großen Ausreißer zu verbuchen. Wieder einmal optisch und akustisch ein sehr ordentlicher Auftritt. Support für Düren gab es bis auf Applaus nicht.

In der ersten Halbzeit spielte Düren auf Augenhöhe mit. In der zweiten Halbzeit nutzte Aachen dann eiskalt seine Chancen und gewann das Spiel souverän mit 0:2. Schade, denn ein wenig mehr Spannung wäre für den neutralen Beobachter schön gewesen. So geht es für Aachen nun im Pokalfinale gegen Fortuna Köln und ich hoffe auf einen Finalsieg der Gelb-Schwarzen.

Wir verbrachten nach dem Spiel noch einige Stunden in Düren und fuhren dann in alle erdenklichen Himmelsrichtungen nach Hause. Wollen wir nicht noch ein paar Feiertage mehr im Jahr?

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