08.05.2019 Tus Oberwinter vs SG Neitersen 0:4

Rheinlandliga

Zuschauer: 60

Walter-Assenmacher-Stadion: Oberwinter

Irgendwann entdeckte ich, dass die Rheinlandliga einen kompletten Spieltag auf einen Mittwoch verlegt hatte. Das gab uns die Möglichkeit einen Spielbesuch im nahegelegenen Oberwinter einzuplanen. Ich stellte mir diesen Ausritt absolut wunderschön vor. Es war Mai und ich stellte mir bereits vor wie wir bei strahlendem Sonnenschein am Rhein entlangfahren und eine wunderschöne Radtour mit einem neuen Ground verbinden würden. Dazu die Chance das ungeliebte NRW für ein paar Stunden zu verlassen. Es kam in wenig anders. Es regnete den gesamten Tag durch.

Eine gewisse Borniertheit ist bei mir mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen, denn auf einen Spielbesuch zu verzichten, kam absolut nicht in Frage. Auch die Rheinvariante wollte ich nicht so wirklich aufgeben und so fuhr ich mit einem heldenhaften Klabauterkeaper bei recht starkem Regen den Rhein entlang. Wohlgemerkt war der Ground eine Stunde Fahrzeit entfernt. Zwischendurch wurde der Regen immer mal wieder so stark, dass wir uns unterstellten. Als dann das Hungergefühl einsetzte, setzten wir leichtsinnig den Anpfiff aufs Spiel und aßen erst einmal einen saftigen Burger. Jetzt kommt mir hier nicht mit Mentalität.

Der letzte Kilometer war dann einfach nur krank. Mit einer 20% Steigung ging es eine Rampe hoch, sodass selbst das Schieben fast unmöglich wurde. Mit einer kolossalen Kraftanstrengung schoben wir das Rad über die Kuppe, nur um fast unmittelbar wieder herunterzurollen. Oh man. Durch einen verspäteten Anpfiff verpassten wir lediglich zwei Minuten des Spiels, was sehr verschmerzbar war.

Oberwinter ist Tabellenletzter und musste hier heute gewinnen, um noch vom Nichtabstieg zu träumen. Die Partie war auf einem sehr überschaubaren Niveau und beide Mannschaften spielten echt gruselig. Hier in einem rheinland-pfälzischen Bergdorf war die Zivilisation recht weit weg und so kommunizierten die Spieler stets doppelt, bzw. dreifach: „Ball, Ball, Ball“. „Jetzt, jetzt, jetzt“. „Ja, ja. Ja“. Drei Mal ist Pfälzer Recht, oder so ähnlich. In der zweiten Halbzeit drehten die Gäste dann auf und schossen Oberwinter ab. 0:4 hieß es am Ende und es hätte sogar noch dicker kommen können.

Der Ground war sehr idyllisch gelegen und die Umgebung betrachtend, hätte man meinen können, dass man sich in Österreich befindet. Der Sportplatz an sich hatte wenig zu bieten. Gespielt wurde wieder auf Kunstrasen und es gab keine Stufen. Dafür gab es eine winzige Tribüne und einen Kiosk mit fairen Getränkepreisen. Aufgrund des Starkregens verfolgten wir die zweite Halbzeit dann unter verschiedenen Dächern.

Auf dem Weg zum Bahnhof waren wir dann völlig durchnässt. Wir verbrachten die Wartezeit auf den Zug in der einzigen Dorfkneipe und waren dann sehr froh, als wir zu Hause endlich die nassen Sachen ablegen konnten und warm duschen konnten. Das alles für ein Sechstligaspiel- kann man mal machen.

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