3. Liga
Zuschauer: 2.739
Sportpark Höhenberg: Köln
Mit großer Freude sah ich, dass an diesem Freitag der 1. FC Magdeburg in der Domstadt gastierte. Ich kann Viktoria und Fortuna beide nicht leiden, aber rückblickend war der Tausch der beiden Mannschaften eher suboptimal. Die gut betuchte und ehrgeizige Viktoria von der anderen Rheinseite hat ein unscheinbares Stadion, das nicht gut angebunden ist. Fortuna war mit der Lage in der Südstadt wesentlich attraktiver. Zögern musste man trotzdem nicht, vor allem wenn der 1. FCM vor der Haustür spielt.
Am Freitagnachmittag also zu einer für Arbeitnehmer und Arbeitgeber vernünftigen Zeit den Stift fallen gelassen und noch einen wilden Abstecher zu Hause gemacht, ehe ich durch einen fulminanten Sprint den Zug erlief. Gemeinsam mit dem Klabauterkeaper ging es dieses Mal nach Mühlheim, das noch etwas näher am Ground liegt als der Bahnhof Messe Deutz. Zudem war ich in diesem Stadtteil Kölns noch nie. Wir flanierten durch den belebten Stadtteil und stärkten uns noch mit lokaler Küche, ehe wir uns zu Fuß auf den Weg zum Stadion machten.
Der Weg war dann nicht unbedingt schön, da man den Großteil in der Nähe von Autobahnen und Landstraßen verbrachte. Dann erreichte man den Wald bei Höhenberg, den wir in der Dämmerung durchquerten. Wie antizipiert kamen wir dann am Gästeeingang heraus. Der Weg zum Heimeingang war eigentlich frei und hätte circa 48 Meter betragen. Dank der eifrigen Freunde und Helfer war ein Durchgang jedoch nicht möglich und so durften wir eine 963 Meter lange Schlaufe gehen. Den Spruch „Für das nächste Mal merken“ bekamen wir noch als Wegproviant mitgegeben. Am Einlass war absolut gar nichts los, sodass uns auch der Umweg über die Frankfurter Straße nicht in Zeitnot brachte.
Um kurz vor 7 betraten wir das Stadion und sahen nur einige wenige Fanclubfahnen vor dem Magdeburger Block. Block U kam dann aber ungefähr zeitgleich und begann die Fahnen aufzuhängen. Am Ende stand ein dicht und schön beflaggter Gästeblock. Der Auftritt der Magdeburger war wieder ein absolutes Beispiel an Geschlossenheit. Circa 900 Fans sind auf einen Freitagabend auch nicht von schlechten Eltern. Die bekannten Gesänge wurden gewohnt brachial dargeboten und es gab auch einige neue Lieder, die dann jedoch etwas leiser als gewohnt waren. Generell jedoch ein absolut starker Auftritt, vor allem wenn man die schlechte Akustik im Stadion bedenkt. Interessant war auch wieder, dass Magdeburg keine einzige Schwenkfahne dabei hatte. Die Jungs und Mädels fahren wirklich ihren eigenen Stil.
Die Fans von Viktoria waren heute in dem Block schräg hinter dem Tor und nicht mehr auf der Haupttribüne. Nach der Auflösung der High Society Höhenberg, verbleiben nur noch die Juniors als Gruppe mit Supportanspruch im Block. Man hörte den Block kaum und was man hörte kannte man schon. Ein wild zusammengeklautes Liedgut ohne wirkliche eigene Kreativität.
Das Spiel war wirklich unterhaltsam. Viktoria war in den ersten Minuten klar überlegen und schon in der fünften Minute überschritt der Ball klar die Linie. Jeder im Stadion sah dies, außer das Schiedsrichtergespann, das das Tor nicht anerkannte. Herrlich, dass so etwas im Jahr 2019 überhaupt noch möglich ist. Kurze Zeit später landete der Ball dann aber im Tor. Magdeburg fing sich dann langsam und konnte das 1:1 erzielen. In der Folge war Magdeburg stärker, spielte jedoch nicht konsequent genug, wodurch es bei der Punkteteilung blieb.
Wir liefen erst in Richtung Messe Deutz, bekamen dann jedoch recht schnell ein Leihfahrrad. Dadurch erreichten wir einen soliden Zug und kamen auch verhältnismäßig gut durch. Dann hieß es auch schon wieder Tasche packen.




