Zweite Amateurliga
Zuschauer: 280
Damburgstadion: Bocholt
Schon sehr lange freute ich mich auf das erste Wochenende in der neuen Dekade. So war mir klar, dass es seit langer Zeit mal wieder ein Wochenende ohne jegliche Zwänge werden würde. Nach einem ruhigen Samstag, der jeden Normalbürger stolz gemacht hätte, war die Motivation am Sonntag dann auch schon wieder hoch einen neuen Ground zu kreuzen. Netterweise rollte in unserem Nachbarland Belgien der Ball und so gab es einige nette Option in relativer Nähe zur Auswahl. Schnell reduzierten wir die Auswahl auf zwei in Frage kommende Spiele. Letztlich gewann die hohe und breite Tribüne gegen die langgezogene und flache.
Wir konnten dankenswerterweise das Auto einer Freundin benutzen und so verging die Fahrt nach Bocholt zügig. Wir parkten im Stadtzentrum und machten einen kleinen Spaziergang, der jedes Benelux Klischee bestätigte. Vorbei an akkuraten Häusern und dann an einem Kanal entlang. Dann kehrten wir noch in einer wunderbaren Kneipe ein, ehe wir die letzten Meter bis zum Stadion zurücklegten.
Der Eintritt war mit 10 Euro eher sportlich und das Stadion war komplett mit Werbung tapeziert. Ansonsten gab es hier aber heute gar nichts zu meckern. Wir vertrieben uns die letzten Minuten bis zum Anpfiff im sehr schönen und vor allem warmen Vereinsheim, das mit günstigen Preisen aufwarten konnte. Gespielt wurde auf Naturrasen und auch das Zuschauerinteresse war mit knapp 280 Leuten durchaus beachtlich. Neben der Tribüne gab es auf der gegenüberliegenden Seite noch einige Sitze für die VIPs des Orts. Das sah wie bei einem Pferderennen aus.
Auf dem Rasen spielte der Tabellendritte aus Bocholt gegen den Tabellenletzten. Diese sportlichen Unterschiede sah man nur bedingt. Beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe und so sah es lange Zeit nach einem gerechten 1:1 aus. Aus unerklärlichen Gründen ließ der Schiedsrichter jedoch sieben Minuten nachspielen. So gab es eine letzte Ecke und Bocholt konnte den Ball tatsächlich über die Linie drücken. Großer Jubel bei den Heimfans und ein tobender Gästetrainer, der seine Binde in unsere Richtung schleuderte, sodass auch unser Jubel beachtlich kurz ausfiel. Der Schiedsrichter wurde von den Gästefans beim Abgang dann noch ausgebuht und mit wehenden Hüten verunglimpft. Absolut herrlich.
Nach dem Spiel aßen wir noch lecker im Ort zu Abend und machten in einer wunderbaren Kneipe mit Kamin den Etablissement-Tripler perfekt. Ohne Probleme ging es nach Hause und ungefähr zur Tatortzeit erreichten wir nach einem wunderbaren Tag die heimischen vier Wände.



