02.02.2020 SV Babelsberg 03 vs Chemie Leipzig 1:0

Regionalliga Nordost

Zuschauer: 3.003

Karl-Liebknecht-Stadion: Babelsberg

Sonntagnachmittag und in Babelsberg fand das erste Spiel nach der Winterpause statt. Die Babelsberger stecken mitten im Abstiegskampf und brauchen dringend Punkte, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das alleine hätte den Spielbesuch schon gerechtfertigt. Zusätzlich wartete aber auch noch ein sehr attraktiver Gegner auf den Rängen, nämlich Chemie Leipzig. Wenige Tage vor der Partie wurde dann auch noch bekannt, dass Babelsberg Daniel Frahn verpflichtet hatte. Jener Daniel Frahn, dem wegen seiner (vermeintlichen) Kontakte zu Rechtsextremen in Chemnitz gekündigt wurde. Es konnte also spannend werden.

Mittags entspannt die S-Bahn genommen und mit dem Klabauterkeaper, dem Südberliner Ebert und einer Person für die ich keinen Künstlernamen gefunden habe, waren die Reihen sogar gut besetzt. Mit dem üblichen Sterni-Radler in der Hand ging es die letzten Meter durch Babelsberg zum Karl-Liebknecht-Stadion. Danke wieder einmal an den Babelsberger Star für den kostenlosen Eintritt. Im Stadionumfeld sah man dann noch einige bekannte Gesichter und so plauderte ich noch ein wenig, ehe ich dann auf der Tribüne Platz nahm.

Auch durch die Entscheidung der Underdogs die Nordkurve zu verlassen, wird man im Karli mittlerweile von drei Seiten beschallt und man dreht den Kopf nur hin- und her. Das war heute nicht der stärkste Auftritt der Babelsberger. Filmstadtinferno und die Underdogs erwischten beide nicht ihren stärksten Tag und so blieb es über weite Strecken eher leise. Die Zahl im Umfeld der Underdogs scheint jedoch immer noch langsam, aber doch sicher zu steigen. Fokussiert wurde sich auf den Klassenerhalt, was in Form etlicher Zaunfahnen deutlich gemacht wurde.

Chemie thematisierte bereits beim Warmmachen die Verpflichtung Daniel Frahns in Form von Spruchbändern: „SVB 03- Ein Fußbreit den Faschisten“ und „SVB: Im Abstiegskampf ist jedes Mittel rechts“. Bei der Einwechslung von Frahn wurde dann nachgelegt: „Daniel Frahn- Heim ins Reich“. Dazu gab es Sprechchöre gegen die „Nazischweine“. Der Rest des Publikums hielt sich merklich zurück und es überwog der Applaus. Es gab nur sehr wenige Pfiffe der Babelsberger, was mich doch sehr überraschte. Wahrscheinlich gab es aber zuvor einen Dialog zwischen der Fanszene und dem Verein/ Spieler. Die Kontakte von Frahn und Kaotic sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. Im besten Fall ist er extrem naiv- im schlechtesten Fall ein Nazi…

Chemie startete ansonsten mit einem wunderschönen Intro in die Partie. Per Seilkonstruktion wurde eine riesige Blockfahne aufgespannt. Neben dem Namen des Vereins war in der Mitte ein Sensemann mit einem „Ultras“ Schriftzug zu erkennen. Das sah richtig gut aus. Nachdem die Blockfahne heruntergelassen wurde, erschien ein grün-weißes Fahnenmeer. Eine richtig tolle Aktion. In der Folge wussten die Gäste durch geschlossene Hüpfeinlagen und schöne Gesänge zu überzeugen. Ganz so stark, wie beim letzten Spiel war das heute nicht, aber für eine Regionalligaszene fast schon unwirklich. Stark, Chemie! Nach dem Spiel rannten noch ein paar Chemiker an den Zaun, um den Babelsbergern ihre Meinung in Bezug auf Frahn mitzuteilen.

Sportlich gab es heute endlich mal wieder einen Sieg für den SV Babelsberg. Es war eine kämpferische Partie, aber Babelsberg spielte entschlossen und mutig und konnte durch Rode in der 32. Minute die Führung erzielen. Durch eine kämpferische Leistung konnte dieses Ergebnis verdient gehalten werden. Hoffen wir, dass es der Durchbruch ist, denn der Klassenerhalt wäre den Babelsbergern wirklich zu wünschen.

Nach dem Spiel ging es dann zurück nach Berlin und in einer nicht enden wollenden Odyssee zurück nach NRW.

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