First Division A
Zuschauer: 2.337
Stadion am Kehrweg: Eupen
Ich freute mich sehr nach langer Zeit mal wieder einen Freitagabend ohne Anreisestress zu haben und so konnte ich entspannt schauen, ob es in einem unserer Nachbarländer nicht mal wieder ein Fußballspiel gäbe. Es klingt so banal, aber für mich ist es wirklich ein Geschenk, dass man ohne Grenzkontrollen und innerhalb kürzester Zeit einfach so in ein anderes Land fahren kann. Vor allem, wenn es sich um ein so cooles Land wie Belgien handelt. Ohne große Hoffnung fragte ich zwei Mitglieder der vermeintlichen Elite unseres Landes, ob sie nicht Lust hätten diesen Ground mitzunehmen. Erstaunlicherweise war die Antwort positiv und so hatten wir im Handumdrehen nicht nur die Anreisefrage geklärt, sondern auch eine gute Autobesatzung zusammen.
Pünktlich ließen wir alle miteinander den Stift aus der Hand fallen und trafen uns an einem etwas außerhalb gelegenen S-Bahnhof, um die Fahrt in unser Nachbarland zu starten. Erst kamen wir beeindruckend voran, ehe wir doch noch von einem typischen NRW-Stau ausgebremst wurden. Wir parkten das Auto dann schon in der Nähe des Stadions und liefen den kurzen, aber steilen Weg in Eupens Innenstadt. Flux enterten wir ein Lokal und erhielten ein schnell vorbereitetes und leckeres Essen, sowie sehr guten Service. Gerade das Tempo war nicht unwichtig, denn die Zeit lief uns merklich davon.
Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen und so drehten wir den Spieß um und liefen der Zeit davon. Zwar schnaufend, aber doch erstaunlich zielstrebig, rannten wir den Berg zum Stadion nach oben und konnten so mit dem Einlaufen der Mannschaften das Stadion betreten. Check!
Von diesem Spiel auch nur eine Minute zu verpassen wäre auch wirklich ärgerlich gewesen. Gerade in der ersten Halbzeit sah ich eines der unterhaltsamsten Spiele seit langer Zeit. Es ging hin und her und ein Treffer folgte dem nächsten. So stand es bereits nach 19 Minuten 2:2 und ich fing langsam an zu rechnen wie viele Tore es noch bis zu meinem Rekordergebnis brauchen würde. In der Folge beruhigte sich das Spiel und beide Mannschaften konnten das Spiel ausgeglichen gestalten. Eupen hielt gegen das klar favorisierte Gent wirklich gut mit, musste aber kurz vor Schluss den extrem bitteren Gegentreffer einstecken, der die Niederlage besiegelte.
Von beiden Fanlagern war das heute ein Auftritt ohne Aufreger. Circa 200 Leute unterstützen hinter einer „Zebras Eupen“ Zaunfahne die Heimmannschaft. Bei Gent waren es vielleicht 150 Leute. In Erinnerung blieb dabei der Lappen, der den zu Hause gebliebenen Liebschaften Grüße ausrichtete und mitteilte, dass es leider keinen Valentinstag geben würde, da eine Auswärtsfahrt anstünde. Kann man so machen.
Nach dem Spiel ging es zum Auto und in Rekordzeit erreichten wir den Kölner Hauptbahnhof. Für die letzten 30 Kilometer brauchten wir dann nur leider doppelt so lange wie für die Strecke von Eupen nach Köln. So ging viel zu spät das Licht aus und wir fielen erschöpft ins Bett.

