Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saar
Zuschauer: 1.200
Salmtalstadion
Röller zauberte am Montag dieses Spiel hervor. Von einer wirklichen Wiederrede konnte man kaum sprechen. Nach zwei Minuten hatte ich das Telefon in der Hand und telefonierte mit dem FSV Salmrohr, um sicherzugehen, dass wir auch eine Karte erhalten würden. Vollkommen problemlos wurden uns drei Karten hinterlegt, was sehr angenehm war. Also gab es keine Ausreden. Wir reisten mit dem Zug nach Wittlich an und hatten geplant von dort eine Wanderung zum Spielort zu starten. Am Bahnhof angekommen guckten wir gleich doppelt blöd aus der Wäsche. Zum einen regnete es wie aus Kübeln. Zum Anderen startete der Wanderweg erst mehrere Kilometer vom Bahnhof entfernt.
Die irrationale Hälfte unserer Gehirne meldete sich nun lautstark zu Wort und so zogen wir die Kapuzen über den Kopf und das Ding durch. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit Starkregen und einer Streckenführung, die uns dazu nötigte über die Leitplanke zu klettern und sprintend eine Landstraße zu überqueren, beruhigte sich die Lage. Der Regen nahm ab und der von uns eingeschlagene Weg wusste durchaus zu gefallen. Als wir dann noch eine Birne direkt vom Baum verspeisten waren wir Ökoultras wieder voll im Boot.
Gegen 14:30 erreichten wir zeitgleich mit Röller das Stadion. Das Wort Regen war ihm ein Begriff, aber erlebt hatte er davon nichts. Mit seinen ersten Schritten in Salmtal wagte sich die Sonne hinter den Wolken hervor und bestrahlte unsere Gesichter. Verrückt! Wir holten unsere hinterlegten Karten ab und genossen dann vor den Stadiontoren erst einmal das Leben. Eine Rindswurst, Pommes, Kuchen und Kakao ließen die Stimmung förmlich explodieren. Wir wählten erst den falschen Eingang und fanden dann aber ein schönes Plätzchen auf der Stehplatztribüne.
Das Stadion war ein wirklicher Hingucker. Es gab eine schön ausgebaute Tribüne und ansonsten Stehplätze zu allen Seiten. Für dieses Spiel wurden 1.200 Personen zugelassen und diese Schwelle wurde erreicht. Das lag auch an den zahlreichen Trierern, die zu diesem Spiel reisen durften. Ich hatte vorher noch die Stellungnahme von Insane Ultra gelesen. In dieser kommunizierten sie, dass sie nicht als Gruppe im Stadion auftreten würden. Daher war ich schon überrascht, dass bestimmt 100 Personen unter lauten Gesängen am Stadion ankamen.
Die Trierer wurden von einigen Metzern begleitet. Es wurde keine Gruppenfahne aufgehangen und es gab keinen durchgehenden Support. Neben dem einen oder anderen Sprechchor gab es gerade in der zweiten Halbzeit immer mal wieder Sprechchöre gegen den kommenden Gegner Koblenz und die Salmrohrer. Warum man sich als Trier so an Salmrohr abarbeitet erschloss sich mir nicht. Gegen Ende wurde es dann immer wilder und es gab eine Pogoeinlage durch den ganzen Blick. Vor Ort sah ich das noch als unglücklich, aber menschlich an. Nachdem ich den Beitrag von Insane in der Blickfang Ultra gelesen hatte, schlug mein Verständnis eher in Unverständnis um. Weit war der Beitrag nicht mehr vom Coronaleugnertum entfernt. Viel Spaß auf diesem Weg Eintracht Trier!
Das Spiel endete recht souverän 0:2 für die Gäste. Knackpunkt war ein Handspiel auf der Linie, das in der Folge zu einer roten Karte und einem Elfmeter führte. Trotz einer guten Leistung war Salmrohr in der Folge chancenlos.
Nach dem Spiel liefen wir zügig zum Bahnhof. An ebenjenem schienen Trier und Metz früher am Tag angekommen zu sein. Jedenfalls war das gesamte Bahnhofsumfeld mit Bildern und Tags bedeckt und auch den einen oder anderen pyrotechnischen Gegenstand durfte man bewundern. Für uns ging es mit der Bahn nach Koblenz und gemeinsam mit Röller ließen wir entspannt den Tag ausklingen.







