22.08.2021 FC Porto B- Nacional de Funchal 1:1

Segunda Liga

Centro de Treinos e Formação Desportiva Porto: Olival

Zuschauer: 331

Zurück in Porto, musste es wieder einmal schnell gehen. Also ging es erneut mit dem Taxi zum vermeintlichen Spielort des heutigen Tages. Wir fuhren über die Brücke nach Vila Nova de Gaia und immer weiter ins Landesinnere. Irgendwann tauchte mitten im Nichts das Stadion auf, das im Internet als Spielort angegeben war. Das Stadion sah zwar schön aus, aber es deutete nichts daraufhin, dass hier ein Fußballspiel stattfinden würde. Ich stieg aus und wurde direkt von zwei Personen im Auto angesprochen, die ebenfalls das Spiel sehen wollten. Schnell wurde klar- hier wird definitiv nicht gespielt.

Die beiden Leute griffen die Info von mir ab, aber wollten dann nichts mehr von mir wissen und drückten das Gaspedal durch. Eine Chance gab es aber noch, denn es war noch ein weiteres Auto auf dem Gelände. Also hielt ich dieses an und fragte den Fahrer ob er ebenfalls zum Spiel von Porto B wollte. Er bejahte und genauso wie ich, hatte er in der Zwischenzeit herausgefunden wo angestoßen werden sollte. Ich klimperte also mit den Augen und fragte nach einer Mitfahrgelegenheit. Zum Glück sagte er ja und so konnte es losgehen.

Kurze Zeit später fand ich dann heraus mit wem ich eigentlich im Auto saß. Ich war nämlich in das Auto eines Spielerberaters gestiegen, der das Spiel nutzen wollte, um nach potenziellen Klienten und Talenten Ausschau zu halten. Krass! Auf der Fahrt entwickelte sich ein spannendes Gespräch und es stellte sich heraus, dass unter anderem ein sehr bekannter portugiesischer und ein kroatischer Nationalspieler zu seinen Klienten zählen. Meine anerkennende Bemerkung, dass sich das für ihn ja wohl lohne, lächelte er elegant weg. Ich klagte noch mein Leid über den bevorstehenden Wechsel von Matheus Cunha und die schwierige Situation der alten Dame und dann kamen wir auch schon an. Wir parkten etwas abseits vom Stadion und liefen dann noch gemeinsam zum Eingang. Vielen Dank für die Mitfahrgelegenheit und den interessanten Einblick!

Ich hatte mir glücklicherweise bereits am Freitag mein Ticket gesichert und konnte so die Schlange am Kartenhäuschen umgehen. Auf diese Weise konnte ich zwei Minuten vor Anpfiff das Stadion betreten und mir ein Plätzchen sichern. Das Amateurstadion verfügt über eine Tribüne und wird von den diversen Jugend- und Reservemannschaften von Porto genutzt. Das Stadion gehört dabei der Stadt Vila Nova de Gaia. Der FC Porto hat jedoch einen 50-jährigen Mietvertrag mit einer monatlichen Miete von 500€ unterschrieben. Von so einer städtischen Unterstützung kann Hertha nur träumen.

Das Publikum bestand zum Großteil aus Porto Fans. Mit Blick auf die schwierige Anreise war ganz schön viel los. Auch etwas 5 Fans aus Madeira waren im Stadion zu finden. Anfeuerungen gab es so gut wie keine. Nur die Leute aus Madeira sangen nach ihrem Treffer für einige Minuten. Die Maskenmoral war heute erstmals etwas nachlässig, sodass ich in der zweiten Halbzeit in die Sonne wechselte und den unteren Bereich der Tribüne quasi für mich alleine hatte.

Das Spiel war wieder etwas zäh und war von zahlreichen Unterbrechungen geprägt. Porto war die etwas bessere Mannschaft und konnte mit 1:0 in Führung gehen. In der Folge sah es nach einem nicht gefährdeten Heimsieg aus. Anstatt auf das zweite Tor zu spielen, verwaltete Porto jedoch die knappe Führung. Das rächte sich mit dem Ausgleich kurz vor Schluss. Am Ende blieb es beim 1:1.

Ich war mir dann sehr unschlüssig, wie ich nach Hause kommen sollte. 18 Kilometer trennten mich von meiner Unterkunft in Porto- aber ich wollte nicht schon wieder Taxi fahren. Irgendwie muss man ja seine Glaubwürdigkeit auch noch retten. Also stärkte ich mich noch in einer Pastelaria und lief dann zu Fuß los. Anfänglich lief das noch ganz ordentlich und es ging durch einige schöne, kleine Orte. Die lauernden Hunde konnte ich noch recht problemlos umkurven. Irgendwann ging es einige Kilometer durch ein komplett verwaistes Industriegebiet und die Zweifel in meinem Kopf wurden stärker. Dann traf ich auf eine viel befahrene Nationalstraße. Ich hielt noch circa 2 Kilometer auf dem Seitenstreifen aus und zog dann die Reißleine. Porto- rafft Euch mal und baut Euren Nahverkehr aus. Das geht wirklich gar nicht.

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