08.09.2021 Caldas SC- Oliveira do Hospital 3:1

Campo da Mata: Caldas da Rainha

Liga 3

Zuschauer: 340

Früher als erwartet, ging es schon wieder mit Fußballspielen weiter. An diesem Mittwoch fand ein Nachholspiel in der dritten Liga statt. Gekickt wurde im schönen Caldas da Rainha. Hier war ich vor circa fünf Jahren schon einmal mit Röller und dem Klabauterkeaper. In Erinnerung geblieben war mir ein wirklich schönes Stadion in einem schönen Stadtwald und eine sehenswerte Kleinstadt. Grund genug dafür noch einmal wiederzukommen und den Ground zu bestätigen.

Der Fernbus brachte mich an diesem Tag gen Norden. Wir gerieten erst einmal in den Lissaboner Stadtverkehr- aber nach den ersten Kilometern ging es wesentlich besser voran und so erreichten wir pünktlich Caldas da Rainha. Ich hatte einen relativ späten Bus genommen, um meinen Arbeitgeber nicht völlig rasend zu machen. Dadurch hatte ich jedoch nicht mehr so wirklich viel Zeit in Caldas. Ich machte noch einige Schlenker und folgte dann meinem knurrenden Magen auf eine Außenterasse einer Pastelaria. Dort verspeiste ich eine Tosta Mista und die lokale Spezialität „Cavaca“, die wie gepimpter Zuckerguss schmeckte. Dann ging es den Berg hinauf zum Stadion.

Die Ticketschlange war noch relativ überschaubar und nach circa fünf Minuten hatte ich mein Ticket in der Hand. Das gab mir die Möglichkeit noch eine kleine Runde durch den Wald zu drehen, bevor ich das Stadion betrat. Beim Betreten des Stadions wurde meine Körpertemperatur gemessen und die Ordnerin schrie auf. Sie erklärte mir und den umstehenden Personen lautstark, dass sie sich wahnsinnig erschrocken hätte, denn meine Körpertemperatur würde nur 35 Grad betragen. Sie würde sich Sorgen machen, dass ich gleich umkippe. Zum Glück ergab die Kontrollmessung dann einen Wert, der auf Leben schließen ließ und ich durfte das Stadion betreten.

In Caldas hatte sich einiges getan. Es gab nun eine kleine, aber feine Haupttribüne, die mir gut gefiel. Auch die Stufen wurden aufgehübscht. Renovierungen gehen ja häufig in die Hose- aber hier ist es gelungen den Charme des Stadions zu erhalten und dieses in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ich nahm den mir zugewiesenen Platz ein und hatte eine der Jugendmannschaften von Caldas da Rainha als meine Gesellschaft. Vor dem Stadion hatten sich in der Zwischenzeit lange Schlangen gebildet, sodass einmal mehr Dutzende Menschen den Anpfiff verpassten.

Nach und nach tröpfelten dann auch die Fans von Caldas in das Stadion. Am Anfang wirkte das noch etwas skurril- denn 4 singende Fans hatten eine Trommel, ein Megaphon und eine Fahne im Gepäck. Am Ende waren es aber gut und gerne 25 Leute, die sich dauerhaft am Support beteiligten. Auch hier hat sich in den letzten Jahren also eine kleine Fangruppierung gebildet. Vor fünf Jahren gab es hier noch keinerlei Gesänge. Gewohnt melodisch wurde sich am Standardrepertoire der portugiesischen Fanszenen bedient.

Das Spiel war attraktiv. Die Gäste aus Oliveira do Hospital ging mit 0:1 in Führung. Bejubelt wurde der Treffer von circa 15 Fans im Gästeblock. Während fast alle Teams der Südstaffel im Speckgürtel Lissabons angesiedelt sind, ist Oliveira do Hospital doch ein ganz schönes Stück weg. Von daher Respekt für die Anreise unter der Woche. Der Torschütze hatte nichts Besseres zu tun, als zu den Heimfans zu laufen und vor ihnen zu posieren. Es dauert ein wenig, aber dann kam es zu den erwartbaren Tumulten. Die Fans pöbelten und die Spieler von Caldas wiesen dem Torschützen den Weg in seine eigene Hälfte. Für das Hochkochen könnten auch fliegende Eicheln eine Rolle gespielt haben, die lautstark auf der Trainerbank der Gäste einschlugen…

Der Gegentreffer war der Wendepunkt des Spiels. Jetzt spielte Caldas mit Wut im Bauch und konnte das Spiel komplett drehen. In der 90. Minute stand es dann 3:1 für die Heimmannschaft. Das war mein Signal, denn ich musste den letzten Bus nach Lissabon erwischen. Also ging es mit kleineren Galopps den Berg hinunter zum Busbahnhof. Dort fuhr direkt der Bus ein und fuhr mich mit einigen Stopps zurück nach Campo Grande. Noch einen letzten Blick auf das Sporting Stadion und dann ging es mit der Metro nach Hause.

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