Campo de Jogos Santos Jorge: Pinhal Novo
Zuschauer: 130
Campeonato Portugal
In Pinhal Novo cruiste ich schon einmal am Ground vorbei. Dort war 90 Minuten vor dem Anpfiff aber noch alles verträumt und verschlafen. Ich stellte das Auto strategisch ab und machte mich dann auf die Suche nach einem schönen Restaurant für das Mittagessen. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden. Schön wie man hier in Portugal auch einfach ausgelacht wird, wenn man nur ein Glas Wein möchte. Die Karaffe sei doch so klein und so wurde ich dann auch einfach überstimmt. Gut gestärkt ging es zurück zum Stadion und für einen fairen Fünfer erhielt ich ohne Probleme eine Eintrittskarte für das Spiel.
Weit kam ich nicht- denn direkt am Eingang gab es eine schöne Außenbar mit einigen aufgestellten Tischen und Stühlen. In Tschechien sieht man so etwas ja auch relativ häufig und ich finde das ist wirklich eine tolle Möglichkeit für Amateurvereine etwas Geld zu verdienen und die Leute zu beglücken. Ich verbrachte die erste Halbzeit mit perfekter Sicht auf das Spielfeld an einem der Tische und füllte Flüssigkeitsspiegel wieder auf. Das war auch nötig, denn es waren einmal mehr 30 Grad Außentemperatur bei strahlendem Sonnenschein.
Es gab wieder einen kleinen, aber feinen Haufen, der seine lokale Mannschaft unterstützte. Circa 10 Leute positionierten sich hinter dem Tor und hängten in mühevoller Handarbeit eine Fahne in den Vereinsfarben auf. Außerdem gab es noch eine Delegation der örtlichen Dorfjugend. In der Folge gab es immer mal wieder vereinzelte Gesänge, die von einer zur Trommel umfunktionierten, Mülltonne begleitet wurden.
Das Spiel war einmal mehr absolute Magerkost. Verrückterweise konnte ich auch auf das Spiel wieder wetten, sodass ich mir einen Heimsieg erhoffte. Plausibel schien mir das hingegen nicht, denn beide Mannschaften spielten so gut wie keine Chancen heraus. Dazu gab es zahlreiche Verletzungsunterbrechungen. Alleine der Torwart der Heimmannschaft ließ sich fünf (5!) Mal behandeln, ehe er endlich ausgewechselt wurde. In der 96. Minute gab es dann tatsächlich noch ein Happy-End. Wie so oft in Portugal entschied der Schiedsrichter das Spiel, in dem er einen sehr zweifelhaften Elfmeter gab. Der Schütze versenkte und brachte den Ground in der Nachspielzeit zum Beben. Kurz danach war auch Schluss und ich lief zum Auto, um zum nächsten Spiel zu düsen.




