26.09.2021 Linda a Velha- FC Alverca B 2:4

AF Lisboa

Zuschauer: 45

Estádio Fernando Magalhães: Oeiras

Ich habe ein kleines Faible für Wegstrecken, die von kaum anderen Normalsterblichen gelaufen werden. Die Aussicht auf einen solchen Spaziergang war für mich der ausschlaggebende Punkt für die Auswahl des Spiels am Nachmittag. Ich startete im Bezirk Amadora und überquerte zunächst einen verlassenen Parkplatz, dann ging es über eine Autobahnbrücke, über einen Industriepark, einen Supermarktparkplatz, eine weitere Autobahnbrücke, ein kurzes Stück entlang der Nationalstraße und plötzlich sah die Umgebung ganz anders aus. Nun war ich im Bezirk Oeiras. Die Fußwege waren breiter, die Autos teurer und die Siedlungsstruktur war eine komplett andere.

Zeitlich passte ein Mittagessen perfekt in den Ablaufplan und da meine Abreise aus Lissabon bereits am nächsten Tag erfolgen sollte, schlug ich mir noch einmal den Bauch voll. Heute war der Geruch appetitlich und meinem Gaumen wurde merklich geschmeichelt. Circa zehn Minuten vor dem Anpfiff erreichte ich das Stadion von Linda a Velha, das auf einem Hügel liegt. Auch hier wollte niemand etwas von Eintrittsgeld wissen und so investierte ich das Geld anstattdessen in ein gekühltes Getränk im vereinseigenen Imbiss.

Schatten suchte ich heute vergeblich und so setzte ich mich in die sengende Sonne. Mit 45-50 Personen war die Sportanlage wirklich nicht besonders gut gefüllt und ich hatte solide fünf Meter Platz bis zum nächsten Mitmenschen. Ein ganz besonders motivierter Polizist sorgte dennoch dafür, dass die Maskendisziplin konsequent durchgesetzt wurde. Ich freue mich schon auf den Kulturschock in Deutschland. Das Stadion hatte eine kleine Tribüne und ansonsten aber auch einige Sitzschalen auf einer Seite. Nichts besonderes- aber eben auch grundsolide. Leider wurde hier jedoch wie bereits am Vormittag auf Kunstrasen gespielt.

Das Spiel war in der ersten Halbzeit sehr einseitig. Die zweite Mannschaft von Alvera dominierte das Spiel und schenkte der Heimmannschaft vier Treffer ein. Nach der Halbzeitpause gab es jedoch ein sichtliches Aufbäumen der Heimmannschaft und diese konnte noch zwei Treffer erzielen und hatte durchaus Chancen die Partie noch einmal spannend zu machen. Schlussendlich blieb es beim 2:4.

Nach dem Spiel lief ich dann in Richtung Tejo und durchquerte dabei den toll gestalteten Park Monsanto und hatte erstmals Blickkontakt mit dem portugiesischen Nationalstadion, das mir noch immer auf meiner Liste fehlt. Dann wurde ich mal wieder übermütig und lief ohne Pause so weit mich meine Füße trugen. Ich hörte erst wieder auf, als ich Lissabonner Boden unter den Füßen hatten und genoss dann meinen letzten Abend in einer fantastischen Stadt.

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