Regionalliga Nordost
Zuschauer: 2.374
Karl-Liebknecht-Stadion
Freitagabend und das Karli lockte mit einem Kick. Praktischer ging es kaum, da ich die Nacht in Potsdam verbrachte und den Ground somit fußläufig erreichen konnte. Nach hitzigen Diskussionen erklärte sich auch Missistippi geschlagen und so tigerten wir gemeinsam in Richtung Babelsberg. Zunächst wurde erst einmal der Hunger gestillt und der Burger wusste wie gewohnt zu gefallen. Dann legten wir die letzten Meter zurück und wurden kurz vor dem Stadion noch durch Pascal verstärkt.
Die Schlangen am Einlass waren enorm. In meiner Erinnerung gab es für die Abholkasse aber stets eine separate Schlange. So lotste ich meine Begleitungen souverän an allen Wartenden vorbei. Blöd nur, dass der Weg zum Eingang dann versperrt war. So tapsten wir durch eine Pfandkiste und stellten fest, dass es keine extra Schlange für die Abholkasse gab. Also bugsierten wir uns dreckig in die Reihe der Wartenden ein. Überraschenderweise gab es trotz der Dreistigkeit des Manövers absolut keinen Protest.
Die Karten lagen bereits bereit und einmal mehr muss an dieser Stelle ein großes Dankeschön für Babelsbergs besten Mittelfeldspieler stehen. Wahnsinn und tausend Dank! Mit einem kleinen Stopp am Bratwurststand für unseren hungrigen Mitstreiter, ging es dann auf die Tribüne.
Vom Setting hat sich in Babelsberg nichts verändert. Die Underdogs finden sich nach wie vor mittig in Block O ein, während sich das Filmstadtinferno auf den Stehplätzen auf der Gegengerade befindet. Die Underdorgs zeigten ein kleines „Ostblock-Intro“ mit einem Banner und einigen Fahnen. Beide Gruppen supporteten weitestgehend getrennt voneinander. Gegen Ende des Spiels gab es jedoch gemeinsame Wechselgesänge, die von den Underdogs initiiert wurden. Auf der Gegengerade wurde ein Spruchband in Gedenken an Malte gezeigt, der in Münster brutal von einem transfeindlichen Menschen zusammengeschlagen wurde und seinen Verletzungen erlag. Dazu gab es auch eine „Transfahne“, die am Zaun prangte, wobei ich ignorantes Arschlosch nicht sagen könnte, ob die schon bei vorigen Besuchen dort hing. Die Stimmung war grundsolide und so war es ein sehr entspanntes Freitagabendspiel mit einem würdigen Rahmen. Aus Luckenwalde hatten sich nur etwa 15 Leute im Gästeblock eingefunden, die nicht weiter in Erscheinung traten.
Das Spiel zeigte zwei verschiedene Gesichter. Babelsberg dominierte in der ersten Halbzeit klar das Geschehen. Folgerichtig erzielte Daniel Frahn in der 25. Minute den Führungstreffer. Bereits zuvor war er auffällig gewesen und hatte einige gefährliche Abschlüsse. Wie aus dem Nichts, gab es wenige Minuten später jedoch Strafstoß für Luckenwalde. Die Gäste verwandelten sicher und glichen somit aus. In der zweiten Halbzeit hatte Luckenwalde dann klare Feldvorteile. Beide Mannschaften brachten den Ball aber nicht mehr im Tor unter, sodass es bei einem leistungsgerechten Unentschieden blieb.
Nach dem Spiel fanden wir uns noch für einen Absacker in einer extrem ostigen Gaststätte ein. Die charakterstarke Kellnerin und die kuriose Speisekarte machten mächtig Eindruck auf uns und so hätte ich mir sehnlichst ein bisschen Appetit gewünscht, um noch das Würzfleisch zu vertilgen. So blieb es bei einem Bierchen und Pascal brachte uns noch ehrenvoll nach Hause. Zügig ging es ins Bett, um fit für den morgigen Spieltag zu sein.

