Taça de Portugal
Zuschauer: 440
Campo de Jogos Dr. Marques dos Santos
Mit Blick auf die Effizienz unserer Route hatten wir Steigerungspotenzial. Auch dieses Mal fuhren wir unfreiwillig am Spielort des heutigen Tages vorbei, um zuerst zu unserer Unterkunft zu kommen. Aufgrund von Verzögerungen im Betriebsablauf wurde es am Ende wieder spannend. Ich sah das Tempolimit auf der Landstraße eher als Empfehlung an und so erreichten wir um Punkt 3 den Parkplatz am Stadion. Das führte dazu, dass wir den Anpfiff hörten und nur circa 30 Sekunden der Partie verpassten.
Der Eingang befand sich gegenüber von der Tribüne und so schlenderten wir gemächlich durch die wunderschöne Nachmittagssonne in Richtung Schatten. Die Spieler beneidete ich nicht unbedingt, denn das Thermometer zeigte noch knackige 27 Grad. Wir hingegen genossen unsere komfortablen Sitzplätze im Schatten. Der Klabauterkeaper vermeldete schon fälschlicherweise die Abwesenheit von einem Verpflegungsstand und plante in der Halbzeitpause den nahegelegenen Supermarkt zu besuchen. Völlig unnötiger Pessimismus, denn es gab ein kleines Vereinsheim mit gutem Verpflegungsangebot. Nur der Weg dorthin war nicht einfach, denn der Spielertunnel machte den Zuweg unpassierbar. Ich schritt also entschlossen über der Tribüne entlang, was zunächst auch blendend funktionierte. Nur leider versperrte dann die kleine Pressebox den Weg. Es half ja aber alles nichts und so rissen wir unter entschuldigenden Blicken die quietschende Tür auf, als der Stadionsprecher gerade eine Ansage machte.
Im Vereinsheim setzte ich dann auf das Bifana & Bier Duo. Dem Klabauterkeaper blieb ernährungsbedingt nur eine lieblose Chipstüte. Wir kletterten dann über die Sitze zurück zu unseren Plätzen auf der anderen Seite der Tribüne. Angekommen, klopfte ich meine Taschen ab, um nach meinem Handy zu greifen und den Zwischenstand von Hertha zu checken. Leider klopfte mein Handy nicht zurück. Fuck- liegengelassen! Zeit verlieren war keine Option und so schlich ich mich beschämt erneut durch die Pressekabine und tat einfach so, als ob ich die quietschende Tür nicht hören würde. Das Handy wartete treu auf mich und gesichtswahrend wählte ich die komplette Stadionrunde, um zum Platz zurückzukommen. Dabei lief ich sowohl an den Heim- und Gästefans samt Zaunfahne vorbei und hoffte, dass ich keine bösen Absichten ausstrahlte. Zurück am Platz konnte ich mich dann auch wieder auf das Sportliche konzentrieren.
Hier duellierten sich heute zwei Viertligisten. Das Schiedsrichterteam war heute komplett überfordert und machte kaum von der Pfeife Gebrauch. So entwickelte sich ein irre körperbetontes Spiel. Die Heimmannschaft aus Serta konnte sich darauf besser einstellen und hatte auch dadurch keine Probleme das Spiel zu dominieren. 3:0 hieß es am Ende auch leistungsgerecht.
Circa 10 Leute unterstützten die Mannschaft aus Serta mit schönen und melodischen Gesängen. Es gab kaum Eigenkreationen- dafür aber ein Medley von wirklich tollen portugiesischen Kurvenhits. Auch eine Handvoll Gästefans fanden sich auf der gleichen Tribüne ein. Abgesehen von einer Zaunfahne wurde war jedoch nichts zu registrieren. Eine erneute großartige Szene mit den Akteuren Fußballfan, Schiedsrichter und Polizei konnten wir erneut beobachten. Der Schiedsrichter hatte wegen einer vermeintlichen Absseitsstellung einen Treffer der Heimmannschaft aberkannt. Ein älteres Semester hatte jedoch genau gesehen, dass es kein Abseits war. So rastete er komplett aus, bis einer der Polizisten eingriff. Das beruhigte die Situation zwar etwas, aber nun versuchte der Fan für circa fünf Minuten den Polizisten davon zu überzeugen, dass er es aber gesehen habe. Großartig!
Nach dem Spiel ging es zu unserem Mietwagen und danach in die schöne Unterkunft für die nächsten Tage.





