1. Bundesliga
Zuschauer: 40481
Olympiastadion: Berlin
Dieser Spielbesuch stand unter besonderen Vorzeichen, denn auf absehbare Zeit sollte es für mich erst einmal wieder das letzte Spiel der alten Dame sein. Gleichzeitig warf die Abreise in mein momentanes Wohnsitzland schon seine Schatten voraus. Eine 10-tägige Zentralquarantäne und die Aussicht auf die Einweisung in ein Krankenhaus bei Positivtestung, bewogen mich dazu heute das Spiel nicht aus der Kurve zu verfolgen.
Am Nachmittag trafen wir uns noch mit Ebert und Na. und verquatschten noch ein wenig Zeit beim Portugiesen. Zu zweit machten wir uns dann schon einmal auf dem Weg zum Stadion, um noch einen kleinen Stopp beim Parkplatztreff einzulegen. Ich ging dann schon relativ zügig in das Stadion und nutzte die verbleibende Zeit für einige nette Gespräche und für ein kurzes Aushelfen am T-Shirt-Stand. Als wir abgebaut hatten und sich dann die Leute auf dem Weg in die Kurve machte und ich den Weg auf die Haupttribüne ansteuerte, wurden mir die Augen doch ein wenig feucht. In der letzten Reihe warteten schon der Klabauterkeaper und Ebert auf mich, sodass ich zumindest in guter Gesellschaft das Spiel verfolgen konnte.
Diese Perspektive auf die Ostkurve hatte ich auch noch nie und es war wirklich aus diesem Winkel absolut atemberaubend. Die Laustärke der Gesänge, die massiven Schwenkfahnen in den vorderen Reihen und die vielen kleineren Fahnen und Doppelhalter, waren aus dieser Perspektive einfach bärenstark. Zugegebenermaßen habe ich kaum Vergleichswerte, da ich diesen Platz noch nie zuvor eingenommen habe: Aber ich fand die Stimmung an diesem Sonntag auch wirklich gut. Mit großer Geschlossenheit wurden die Lieder vorgetragen und vor allem das Einhaken in der gesamten Kurve sieht man in der Geschlossenheit in der Bundesliga bei Heimkurven nur selten. Einzig die manchmal vorhandene Asynchronität der Gesänge, merkte man von diesem Platz deutlicher als in der Kurve. So war es vom Haupttribünenplatz auch nicht immer ganz einfach in die Gesänge einzusteigen.
Mit Blick auf die beschissene Anstoßzeit (Immer gegen Freiburg, oder?) gab es eine gemeinsame Spruchbandaktion mit der Gästefanszene. Ansonsten ist vor allem noch das Solidaritätsspruchband der Hauptstadtmafia mit den Protestierenden im Iran hervorzuheben „„Freiheit für Ali Daei & alle Protestierenden im Iran!“.
Der Gästeblock war spärlicher als in den Vorjahren besetzt und nur ab und an erreichten mich Gesänge der Freiburger. Haute mich nicht vom Hocker, aber war für die Anstoßzeit schon in Ordnung (wobei vermutlich die Zahl der zugezogenen Breisgauer und Mode-Freiburgfans „Der Streich ist so sympathisch“ wahrscheinlich ziemlich hoch war).
Mit dem Abpfiff rannten wir dann zum Südtor und fuhren von da nach Spandau. Dort erreichten wir gerade so den ICE und fuhren voller Wiedersehensfreude auf die alte Dame (bestimmt schon bald!) westwärts.




Habe lange nicht mehr hier reingeguckt weil ich dachte Du schreibst nicht mehr! Freut mich, hier wieder lesen zu können… als Exilherthaner immer schön wieder „Kurvengeschichten“ zu bekommen!
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