07.04.2023 BC Rangers- RCFC 4:2

JC Sapling Cup

Zuschauer: 596

Hammer Hill Road Sports Ground: Hong Kong

Viel zu schnell endete leider der Aufenthalt in Macau und mit einer ordentlichen Prise Saudade bestiegen wir die Fähre in Richtung Hongkong. Die Grenzkontrolle verlief dieses Mal sehr angenehm und so erhielten wir einen wirklich positiven ersten Eindruck von Hongkong. Wir waren ob der vielen Ausländer völlig baff. Nach fast zwei Jahren in Null-Covid-China und dem enormen Aderlass der Expat Community war das wirklich ein kleiner Schock. Generell waren wir jedoch ziemlich schnell begeistert. Das wirkte doch alles deutlich weltoffener, internationaler und näher am Puls der Zeit in Peking. So genossen wir die Tage in Hongkong und hatten sogar das Glück Fußball gucken zu dürfen.

Ausgetragen wurde der JC Sapling Cup, der vom in Hongkong omnipräsenten Jockey Club gesponsert wurde. Der Club zur Organisation von Pferderennen wurde 1884 gegründet und trug während der Kolonialzeit noch den Zusatz „Royal“. Der Zusatz wurde im Jahr 1996 aufgeben, aber das Geschäft scheint unverändert lukrativ. Der Club ist der größte Steuerzahler Hongkongs und der größte private Spender. Das heißt im reichen Hongkong mit seinen zahlreichen Finanzinstituten schon etwas. (Über den Reichtum des Verbandes oder die Steuermoral der Finanzinstitute- sei mal dahingestellt). So reiht sich der Sapling Cup in eine breite Reihe von Sponsoringmodellen ein. Der Pokal wurde in erster Linie gegründet, um jungen Spielern Spielpraxis zu verschaffen. Die zwei Millionen Hong Kong Dollar Preisgeld sorgen aber dafür, dass der Pokal von den Mannschaften ernst genommen wird.

Wir verbrachten den Vormittag in der Kowloon Gegend und nahmen dann am Nachmittag die Metro in die Nähe des Spielorts. Die Organisation war absolut tadellos. Die Homepage des Fußballverbandes wies alle Informationen rund um das Spiel aus. Am Eingang konnte man dann problemlos Tickets erwerben. Es gab kein nerviges Scannen eines Q&R Codes und man konnte einfach mit Cash bezahlen. Festlandchina schien in diesem Moment ziemlich weit weg zu sein.

Wir waren sehr früh im Stadion, sodass ich erst einmal zum Verpflegungsstand tigerte und mich mit Fishballs und mit Getränken eindeckte. Diese vertilgte ich bereits auf meinem Platz und schaute den Spielern beim Warmmachen zu. In der Halbzeit folgten dann Eis und Bier. Auf den Traversen war mit 596 Zuschauern einiges los. Beide Teams hatten kleine Fraktionen an Fans hinter einer Zaunfahne, die sporadisch einen Sprechchor durch das Rund schickten. Ansonsten war die Mischung des Publikums bemerkenswert. Von jung bis alt, von Hipster zu Arbeitskleidung war fast alles anwesend. Eine sehr schöne Atmosphäre, die durch die fanfreundlichen Preise unterstrichen wurde.

Das Spiel war erstaunlich unterhaltsam und es ging hin und her. Gefühlt war das Niveau deutlich höher als noch vor einigen Tagen in Macau. Die Rangers hatten das Spiel aber weitestgehend in Griff und konnten komfortabel mit einem 4:0 in Führung gehen. Die Gäste konnten zwar noch verkürzen- richtig spannend wurde es jedoch nicht. Nach dem Spiel fuhren wir noch einmal auf die andere Seite der Insel, wo wir einen schönen Abend in den Straßen Hongkongs verbrachten.

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