06.04.2024 Leixões Sport Clube- UD Leiria 0:0

Liga 2

Zuschauer: 2.216

Estádio do Mar: Matosinhos

Kurz vor der geplanten Abfahrt warf ich noch einen letzten Blick auf das Handy, um noch einmal die Verbindung nachzugucken- Scheiße! Wieso fahren die Metros nicht? Panik! Und kurze Zeit später die Gewissheit, dass mein Plan nach Vila Do Conde zu fahren gerade scheitert. Was mache ich jetzt? Okay, wenn ich doch noch schnell auf ein Bolt ausweiche, dann ist der Anpfiff in Matosinhos noch drin. Keine schlechte zweite Wahl. Ein ganz bisschen hatte ich sowieso schon mit diesem Spiel geliebäugelt, da ich mich bei meinem Sonntagsspaziergang durch Matosinhos vor zwei Jahren ein bisschen in diese Gegend verguckt hatte.

Zehn Minuten vor Anpfiff kam ich dann am Stadion an und mit netter Hilfe schaffte ich es dann auch die richtige Schlange zum Ticketkauf zu identifizieren. Heute gab es wieder für Mitglieder kostenlosen Eintritt und wie ich bei meinem Vordermann beobachten konnte, saßen die Freikarten bei eingesetzter Dramatik auch eher locker. Da die Eintrittspreise mit 5 Euro nun aber auch mehr als fair waren, verzichtete ich auf jegliche Spielchen.

An der Schlange zum Einlass wurde ich dann aber natürlich gefragt, ob ich noch ein Ticket geschenkt haben wolle… schnell noch einen Café am Vereinskiosk. Ach, wie liebe ich doch Portugal und dann ging es mit einer Pepsi bewaffnet hoch auf die Tribüne. Es gab noch 1-2 Sitze ohne Vogelschiss, sodass sich die Sitzplatzwahl quasi von selbst erledigte. Beim Aussuchen der Partie hatte ich gar nicht groß auf den Gegner geachtet. Umso mehr freute ich, als ich im Bolt den Bus von Leiria überholte. Leiria hatte ich auch im Somme 2021 gesehen und war damals vom Spielbesuch wirklich begeistert.

Auch heute war ich von den Gästen sehr angetan. Mit circa 120 Leuten bevölkerten sie den Gästeblock. Im unteren Bereich stand gut die Hälfte davon kompakt und stimmte fast durchgängig melodische Lieder an. Einige Zaunfahnen waren auch am Zaun vor dem Gästeblock angebracht. Leider sangen sie nicht das Lied mit dem Pferd, was ein kleiner Wehrmutstropfen war. Ansonsten mausert sich Leiria wirklich langsam zum kleinen Geheimtipp.

Auf der Heimseite formierte sich ungefähr zur 15. Minute ein kleiner Haufen, der aber akustisch de facto nicht in Erscheinung trat. Zur zweiten Halbzeit gab es noch einmal eine kleine Pöbelei und etwas Bewegung auf der Haupttribüne, was eine Intervention der Polizei auslöste. So sehr wie wir uns auch alle den Kopf ausrenkten, konnten wir aber nicht so richtig verstehen, was der Auslöser der Aktion war. Wirklich lustig aber wie vom alten Opa, bis zum kleinen Kind alle aufsprangen und aufmunterndes Interesse an der Aktion zeigten.

Das Spiel war wirklich dröge mit zahlreichen Verletzungspausen. So gab es dann auch schon in der ersten Halbzeit saftige sieben Minuten Nachspielzeit. 0:0 hieß es am Ende fast folgerichtig. Nach dem Spiel wählte ich einen waghalsigen Schleichweg um den Stadionwall herum, um zum Nebenstadion zu kommen. Dort sollte um 16:00 die zweite Mannschaft von Matosinhos spielen. Für drei Euro gab es ein Ticket und als um 16:20 dann der Anpfiff ertönte (Terminiert es doch gleich auf 16:30!), gab es ein böses Erwachen, denn der junge Nachwuchshopper wurde tatsächlich von den Bubillen nicht ins Stadion gelassen. Zutritt sei hier erst ab drei Jahren. Auch eine relativ hitzige Diskussion mit einem Staatsvertreter brachte erwartungsgemäß nichts. Somit zogen wir es vor, Solidarität mit unserer jungen Sektion Stadionverbot zu zeigen und den Nachmittag geschlossen in Matosinhos zu verbringen. Eure Verbote machen uns nur stärker!  

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